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Ich bin alt und will ... BUCHTIPP

Oberkassel, 2015 Foto: H.S.

21.08.2015 - von H.S.

Das heißt nicht "ich will", es heißt "ich möchte", so wurden wir als Kinder korregiert, wenn wir einen Wunsch oder eine Absicht angeblich zu fordernd geäußert haben. Der Buchtitel "Ich bin alt und will", provoziert. Denn er kombiniert das Wollen auch noch mit Altsein. Das ist deshalb ungewöhnlich, weil alten Menschen doch zugeschrieben wird, dass sie sich mit den Gegenbenheiten abfinden.

Das Werk animiert also zum Wollen. In 19 kurzen Kapiteln listet die Autorin, Gabriele Diewald, altersrelevante Themen wie z.B. "Alt riechen", "Schmerzen", "Entscheiden, wo ich lebe" auf. Die Themanauswahl der Kapitel basiert auf den aktuellen Studienergebnissen des Klinik- und Seniorenheimbetreibers SeneCura.

Jedes Kapitel wird mit einer Art Merksatz abgeschlossen: "Ich will, dass sich meine Ärzte untereinander absprechen und mir nur die absolut notwendigen Medikamente verschreiben. Sie sollen meine Beschwerden ernst nehmen und mich professionell begleiten."

Das Buch räumt mit der antiquitierten Vorstellung auf, dass ältere Menschen vor allem dankbar sein müssen für die private oder professionelle Unterstützung, die sie erhalten. Eine anregende Lektüre und eine gute Diskussionsgrundlage z.B. für Lesekreise in Seniorenheimen, Klinken oder Seniorenclubsa.

Ich bin alt und will
Gabriele Diewald
NW Verlag, Wien + Graz 2015
146 Seiten, 21 s/w Abbildungen, broschiert, Mai 2015
ISBN: 978-3-7083-1025-1
24,80 €

Link: Altersdiskriminierung im Öffentlichen Dienst
Quelle: NW Verlag