Lissabon, 2015
05.05.2016
In den sozialpolitischen Netzwerken wird über die Will-Show zum Thema „Altersarmut“ gespottet: Gerd Heming: „Grandios dämlich“. Vermisst wurde als Teilnehmerin der Runde die VdK-„Präsidentin“ Mascher (SPD). Sie hat sich um die Zerstörung der Rente als Alters-Lohn und dessen Ersetzung durch Alters-Hartz IV besonders verdient gemacht, ist sozusagen „Entrentungs-Expertin“ und als solche unbedingt Show-tauglich: Gründungsmitglied der „Riester-Rente“, Miterfinderin der „Mütter-Maut“ usw.
Ganz groß ist Ulrike Mascher auch bei der „Entlastung“ von Staatshaushalt + Pflegekassen von der Kosten der Pflege, sozusagen Gesellschafterin der von der Heute-Show kreierten Firma „Oma-weg.de“.
Besonders im Jahr 2011 hat der VdK-Sozialverband die Angehörigenpflege ganz groß propagiert. Nachdem die Leute zwar immer älter, aber trotz VdK-Zeitung (Prof. Goeschel: „Demenzjournalismus“) nicht blöder werden, wissen sie auch, was die wundervolle „Angehörigenpflege“ bedeutet: Schikanen vom MdK, Schwerstarbeit für Taschengeld, am Schluss selber Pflegefall.
Wie kann Sozialdemokratin Ulrike Mascher und wie können die zahlreichen anderen Volksparteigänger(innen) in den VdK-Etagen der Politik dabei helfen, dem Staat und den Kassen die Kosten für Opa (kürzer) und Oma (länger) vom Hals zu halten, ohne
dass die Leute ernsthaft noch sauerer (Pegida !) werden ?
Schon eingeübt: Diesmal ein Auftritt in der Verfassungs-Show. Dazu wurde 2015 mit viel Eigenweihrauch in Karlsruhe eine „Verfassungsbeschwerde“ gegen das deutsche Pflege-Desaster eingereicht. Aber das Bundes-Verfassungsgericht ist halt nicht die Anne Will-Show.
Peng: Die Beschwerde wurde, weil mängelhaft, typisch VdK halt, abgewiesen. Bauchlandung Frau „Präsidentin“. Man hört von der Sache auch kein Sterbenswörtchen mehr.
Aber man muss gerecht sein: Der VdK NRW hat 2011 mit einem exzellenten Forum zur „Pflege-Armut“ das ganze Pflegetäuschungsmanöver von der Gründung der Pflegeversicherung bis zum Missbrauch der Angehörigenpflege als Sparinstrument analysiert.
Ein Ergebnis: Die Familien leisten mit der Angehörigenpflege kostenlose Arbeit im Wert von 28 Milliarden brutto jährlich. Zieht man die 4 Milliarden Pflege-Taschengeld ab: 24 Milliarden netto jährlich!
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Rudolf Martens
Familienpflege:
Modellrechnung zum Geldwert der Pflege durch Angehörige
In:
„Pflege-Armut“: Folge der Pflege-, Gesundheits- und Grundsicherungsreformen?
Hrsg. Sozialverband VdK NRW
Düsseldorf 2012
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