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Transportsektor: Kleinunternehmerverband blamiert ver.di-Gewerkschaft, Logistik-Konzerne und Aufsichtsbehörden

Marokko, Foto: H.S.

26.02.2017 - von ACCADEMIA ED ISTITUTO PER LA RICERCA SOCIALE Autorengemeinschaft Transport und Logistik

Schweigespirale im Transportsektor gestoppt: Über ein Jahrzehnt haben Selbsthilfegruppen von Lkw-Fahrern, ein paar Transportunternehmen, einige Gewerkschafter und etliche Wissenschaftler ziemlich vergeblich versucht, den Sektor Transport und Logistik als einen der schlimmsten Niedriglohnbereiche und einem der schlimmsten Gesundheitsrisiken für Arbeit und Umwelt in die Öffentlichkeit zu bringen.

Jetzt hat der in München ansässige Kleinunternehmerverband Camion Pro e.V. es geschafft, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen.

Insbesondere der Bundesvorstand der ver.di-Gewerkschaft und natürlich die Logistik-Konzerne und ihre Verbände in Deutschland, aber auch die zuständigen Behörden und Ämter haben die katastrophalen Gesundheitsbedingungen, den besorgniserregenden Gesundheitszustand und die nicht existierende Gesundheitsversorgung der Fernfahrer auf den deutschen Autobahnen „übersehen“.

Im Unterschied dazu werden in den europäischen Nachbarländern wenigstens die Einhaltung der Mindestlohnvorschriften und der Arbeitsschutznormen seitens der Transportunternehmen sehr viel strenger kontrolliert.

In Italien wurde schon vor einigen Jahren begonnen, Angebote zur Gesundheitsvorsorge für Fernfahrer an Raststätten zu entwickeln. Verdienste hat sich auf dem Gebiet der Kraftfahrergesundheit vor allem das Gesundheitsressort der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol erworben. Bereits 2008 wurden dort mit erheblichem Aufwand Entwicklungsarbeiten für Zentren für Kraftfahrergesundheit an geeigneten Autohöfen des Autobahnnetzes der EU in Auftrag gegeben.

Als einzige offizielle Institution in Deutschland hat die SVG - Strassenverkehrsgenossenschaft Hessen diesen Gedanken aufgegriffen.

Den notwendigen öffentlichen Druck haben aber erst die riskanten Recherchen von Camion Pro e.V., eines Verbandes der Kleinspediteure und Selbstfahrenden Unternehmer, zur Wirtschafts- und Sozialkriminalität im Sektor Transport und Logistik erzeugt.

Erstmalig haben ARD und ZDF mehrfach und angemessen über den Skandalsektor „Transport und Logistik“ berichtet. Camion Pro e.V. hat eine eigene Dokumentation „Die Spur des Geldes“ produziert. Sie ist zu finden unter: Link.

Mit seinen mutigen Recherchen und Dokumentationen blamiert Camion Pro e.V. insbesondere den Bundesvorstand der Gewerkschaft ver.di, dessen „zuständiger“ Fachbereich bei allen Engagierten für sein notorisches Nichtstun bekannt ist und sogar Initiativen regionaler ver.di-Bezirke und ver.di-Bildungseinrichtungen in Sachen „Logistik und Gesundheit“ abgewürgt hat oder versanden hat lassen

Wir bezeugen Camion Pro e.V. unseren Dank und Repekt !

Quelle: PM, Febraur 2017