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WAHLHILFE für KÜNSTLER + KÜNSTLERINNEN

Sansibar, 1994 Foto: H.S:

22.08.2017 - von Hanne Schweitzer

Künstler und Künstlerinnen fürchten das Alter, die meisten haben nicht viel Rente zu erwarten. Welche Vorschläge machen die Parteien in ihren Wahlprogrammen 2017 um KünstlerInnen besser sozial abzusichern?

CDU/CSU
Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben

Wir stärken die Lebens- und Arbeitsbedingungen für künstlerisches Schaffen.

SPD
Es ist Zeit für mehr Gerechtigkeit

- Wir stehen an der Seite der Künstlerinnen und Künstler. Wir werden ihre Rechte stärken und sie sozial besser absichern. Sie müssen von ihrer Arbeit leben können. Flexiblere Beschäftigungsstrukturen, veränderte Erwerbsbiografien und die schwierigen Einkommensverhältnisse machen es freiberuflichen Kulturschaffenden zunehmend schwer, Risiken von Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Arbeitslosigkeit abzufedern und für das Alter vorzusorgen.
- Deshalb wollen wir Solo-Selbstständige möglichst umfassend in die verschiedenen Zweige der gesetzlichen Sozialversicherung einbinden.
-Spezifische Versorgungssysteme, die einen der gesetzlichen Rentenversicherung
vergleichbaren Leistungsumfang bieten, wie die Künstlersozialkasse, sollen davon ausgenommen werden.
- Die Besetzung von Jurys, Gremien, etc. muss quotiert erfolgen, damit das künstlerische Schaffen von Frauen angemessen einbezogen werden kann.
- Dabei verlieren wir jedoch die anderen Akteure des Kunst- und Kulturbereichs nicht aus dem Blick. Wir setzen uns für gerechte Aushandlungsprozesse ein, um kulturelle Vielfalt und soziale Gerechtigkeit voranzubringen.
- Bei Bundeskulturförderungen werden wir für gerechte Vergütungsregeln sorgen. Der Bund und die Kultureinrichtungen des Bundes müssen dabei mit gutem Beispiel zur fairen Bezahlung von Angestellten und Honorarkräften vorangehen. Wir machen uns für Mindestvergütungen und Ausstellungsvergütungen stark und prüfen die Einführung eines Künstlergemeinschaftsrechts.
- Die solidarische Finanzierung der Künstlersozialkasse durch die Kulturschaffenden, die Verwerter und durch den Staat ist für die SPD nicht verhandelbar.

LINKE
Sozial. Gerecht. Frieden. Für Alle

- Wir streiten für branchenspezifische Mindesthonorare und Ausstellungshonorare für bildende Künstlerinnen und Künstler.
- Die Künstlersozialkasse muss erhalten und ausgeweitet werden. Wir wollen neu entstandene Tätigkeitsfelder einbeziehen und den Bundeszuschuss erhöhen.
- Wir setzen uns ein für flächendeckende Kooperationen zwischen Schulen und
Kunst-Institutionen sowie freien Künstlerinnen und Künstlern.
- Statt Druck durch die Ökonomisierung wollen wir eine solide, nicht produkt-, sondern prozess-orientierte Grundfinanzierung. Sie soll genügend Freiräume für Projektentwicklung bieten und die Kulturschaffenden – ob angestellt oder freischaffend – sozial absichern.
- Wir streben die Einbeziehung von (Solo-)Selbstständigen in unsere solidarischen Versicherungsmodelle (Gesundheit, Erwerbslosigkeit, Rente, Pflege) an.
- Die Verwertungsgesellschaften wollen wir reformieren und die Mitbestimmungsrechte der Kreativen verbessern.

Grüne
Freiheit im Herzen

- Das heißt, dass wir das Schaffen von Kultur fördern, die Kulturschaffenden unterstützen und die Rechte an geschaffenen kulturellen Werken schützen wollen.
- Künstler*innen und Kulturschaffende brauchen eine stabile soziale Absicherung und verbesserte Verdienstmöglichkeiten durch Mindestlöhne und Honoraruntergrenzen, die unter anderem in öffentlichen Förderprogrammen verankert werden müssen.
- Wir wollen sicherstellen, dass Urheber*innen und Verwerter*innen zum beiderseitigen Nutzen zusammenwirken und dass öffentlich finanzierte Kunst und Forschung nicht zuvörderst von privaten Unternehmen kommerzialisiert werden.
- Wir stehen ohne Wenn und Aber zur Künstlersozialkasse. Analog zu Mindestlöhnen, die nur abhängig Beschäftigten zustehen, wollen wir auch branchenspezifische Mindesthonorare ermöglichen.

FDP
Denken wir neu

Gibt man auf der Startseite der Partei das Stichwort „Künstler“ ein, erscheinen die gleichen Artikelüberschriften wie zum Stichwort "Kultur". Sie lauten:
- Auswärtige Kulturpolitik
- Respekt vor Grundrechten und Rechtsstaat
- Gründergeist für Deutschland
- Öffentlich-rechtlichen Rundfunk reformieren
- Keine staatlichen Eingriffe in das Eigentumsrecht - Kulturgutschutzgesetz
- Selbstbestimmung von Landwirten

AfD
Programm für Deutschland

Künstler oder Künstlerinnen: Fehlanzeige

Link: WAHLHILFE für ALTERSARME
Quelle: Büro gegen ALtersdiskriminierung