09.11.2017
In den vergangenen Jahren haben sich einige Tausend Unternehmen eine Firmenhymne zugelegt. Sie versprechen sich davon – in Kombination mit anderen Maßnahmen von Gehirnwäsche und corporate identity – dass die Motivation der Belegschaft steige und der Krankenstand sinke. Wenn man schon, um in der Arbeitswelt zu bestehen, immer neue Höchstleistungen der Entsagung meistern muss, so soll man doch besingen, wie gut man es gerade in dieser Firma mit ihren fairen Chefs und menschheits- beglückenden Produkten getroffen hat.
Die Fernsehberichte, die infantile Belegschaften beim Singen ihrer Hymne zeigen, lassen uns in scheinbar glückliche Gesichter blicken. Aber – so lautet der letzte Hoffnungsstrohhalm der Gesellschaftskritiker_innen – vielleicht sind sie ja gar nicht so freiwillig angetreten. Vielleicht fürchten sie ja bloß die Repression, die allen Verweigerern des gutgelaunten Mitmachens droht.
Thomas Ebermann reflektiert diese Zusammenhänge. Kristof Schreuf fällt ihm musikalisch ins Wort, bebildert und widerspricht.
Auf der Leinwand: Firmenhymnen wortgetreu, aber teilweise mit verführerisch guter Musik unterlegt: Bernadette La Hengst, Lisa Politt, Thomas Pigor, Dirk von Lowtzow (Tocotronic), Gustav Peter Wöhler, Schorsch Kamerun (Die Goldenen Zitronen), Rocko Schamoni, Harry Rowohlt, Horst Tomayer, Jens Rachut, Dieter GLawischnig, Andreas Spechtl (Ja, Panik)
Donnerstag, 9. November 2017
Einlass: 20 Uhr
Beginn: 21 Uhr
Eintritt: 12 Euro/ 10 Euro ermäßigt 21 Uhr, Sudermannstr. 2 Köln, King George.
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