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Europa kann (unter-) gehen: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan

01.06.2012

Andere Staatenlenker, seriöse Medien und skeptische Ökonomieprofessoren auf der ganzen Welt rätseln, warum Bundeskanzlerin Merkel so dogmatisch auf ihrem Spardiktat besteht und Europa damit in den „ökonomischen Selbstmord“ (US-Ökonom Paul Krugman) treibt. Dummheit oder Unwissenheit sind hier leider nicht die schon schlimmen Ursachen. Der Grund ist viel brutaler: Seit der Einführung des EUR0 konnten die deutschen Exportkonzerne ihre Extraprofite im Europamarkt noch einmal exzessiv steigern. Der Wegfall des DM-Aufwertungsrisikos und die Wirkung des deutsche Lohndumping gegenüber den Nachbarländern halfen hierbei.

Das so zusammengeraffte Überschusskapital haben die deutschen Großbanken dann wieder als profitable Kredite an und in die Nachbarländer verliehen. Die Zinsverbilligung durch den EUR dort half dabei ebenfalls.

Nun bietet die Krise dem Machtkartell aus Exportkonzernen, Großbanken und Kanzleramt die einmalige Chance für einen Maximalprofit-Imperialismus: Die durchaus lästigen Konkurrenzindustrien in Frankreich, Italien, Spanien etc. sind dank Krise am Boden oder kurz davor. Gleichzeitig überschwemmt Fluchtkapital aus den europäischen Krisenländern die deutschen Banken. Wenn man jetzt Wachstumsprogramme für Europa verzögert und Krediterleichterungen durch Euro-Bonds verhindert kann man ungestört die Märkte der Schwellenländer (China etc.) besetzen und Europa auch noch eine verpassen.

Von wegen also Selbst-Mord.

Quelle: Studiengruppe für Sozialforschung