01.07.2018 - von Dr.Dirk Mittermeier
Noch bis zum 1.7.2018 läuft die Ausstellung "Bremen nach 68" imFocke-Museum.
Berlin, Hamburg, Bremen ... Für jede Stadt stehen Ereignisse, die die Protestbewegung der "68er" befeuert haben. In Bremen waren es die Fahrpreiserhöhungen der BSAG, die am 14.1.1968 wirksam wurden und die mit organisiertem Schülerprotest am 15.1.1968 beantwortet wurden. Sitzblockaden auf den Bahnschienen, die wiederum massives und unangemessenes Eingreifen der Ordnungskräfte zur Folge hatten ("Draufhauen, Draufhauen und Nachsetzen").
Der Protest hatte Erfolg: Die Erhöhung wurde zurückgenommen. Eine Protestaktion, die in eine Zeit fiel, in der es im außerparlamentarischen Bereich der Gesellschaft gärte. Geprägt hat diese Zeit alle, die damals dabei waren, bis heute. Die Bremer Schülerproteste reihten sich ein in bundesweite Protestaktionen mit dem Aufbegehren der Jugend gegen ein autoritäres Gesellschafts-System und wurde ein Startschuss für nachhaltige Reformen auch in Bremen.
Was folgte, waren die APO-Proteste gegen den Vietnamkrieg und den US-Imperialismus, gegen soziale Ungerechtigkeit in der Bundesrepublik Deutschland und gegen die politische Führung in der großen Koalition, später für eine Entspannungspolitik Willy Brandts, gegen Notstandsgesetze, Atomkraftwerke und NATO-Doppelbeschluss. Letztlich hat auch die Friedensbewegung vor 50 Jahren ihren Anfang genommen.
Das Begleitbuch zur Ausstellung dokumentiert aus verschiedenen Blickwinkeln die Geschehnisse in Bremen. Führungen durch die Ausstellung mit Zeitzeugen machen die speziellen Bremer Aspekte der regionalen Protestbewegung sehr lebendig.
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