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DuMont will Printmedien + Druckereien verticken

Foto: H.S.

28.02.2019 - von H.S.

“Runtergerockt” und “klinisch tot”, so kommentiert Uwe Vorkötter, Ex-Chefredakteur des DuMont-Blattes Berliner Zeitung den Zustand des Zeitungsverlages. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die Leitung des Verlagshauses DuMont auf, „die Belegschaft und die Öffentlichkeit unverzüglich und umfassend über eine geplante Zerschlagung der Mediengruppe zu informieren“. Der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke nannte es „unerträglich, mit welcher Gleichgültigkeit die Gesellschafter des Unternehmens mit den Existenzen tausender Beschäftigter umgehen“. Weder die Betriebsräte noch die Gewerkschaften seien über solche Pläne informiert worden. Das traditionsreiche Verlagshaus DuMont, das stolz von der 12. Verlegergeneration spricht und aktuell auf Rang sechs der 10 größten deutschen Verlagsgruppen geführt wird, müsse sich zu seinem Kurs erklären, forderte Werneke.

Nach Informationen der Zeitschrift HORIZONT https://www.horizont.net/medien/nachrichten/verlage-dumontwill-sich-von-saemtlichen-zeitungen-trennen-173170?crefresh=1&fbclid=IwAR1La0cM8-gEFXVnDxvt3_OYve9cgdunP4DKKFsSn2Mo-j7nlzeTrclxWrk, die von der Mediengruppe DuMont nicht dementiert wurden, soll die ´Goetzpartners 15 Corporate Finance GmbH` in München beauftragt sein, den Verkauf der Printmedien zu betreiben. In einem HORIZONT bekannten Papier werden potenzielle Interessenten aufgefordert, ein unverbindliches Angebot zu übermitteln und darüber hinaus auch die Einzelposten zu bewerten, was eine Zerschlagung der Mediengruppe bedeuten würde. Betroffen sind:

- Kölner Stadt-Anzeiger
- Express
- Berliner Zeitung
- Berliner Kurier
- Mitteldeutsche Zeitung
- Hamburger Morgenpost
- alle Druckereien
- zentrale Services
- Anzeigenblätter.

27.9.2019:
Der Branchendienst Meedia.de teilt mit, dass es eine Reaktion auf die Veröffentlichung seitens des Vorstands von DuMont gibt. Im Schreiben wird betont, dass es um "Optionen" der "Prüfung der zukünftigen Aufstellung des Unternehmens" gehe, die eine "mögliche Veräußerung von Teilen des Portfolios der Mediengruppe" enthalten.

28.2.2019:
Der ehemalige Chefredakteur von Express und Berliner Kurier, Hans-Peter Buschheuer über das Miss-Management und die “Todesspirale” der DuMont-Titel auf meedia.de unter: https://meedia.de/2019/02/28/kommando-schrumpfkurs-hans-peter-buschheuer-ueber-miss-management-und-die-todesspirale-der-dumont-titel/



Weiter geht die DuMont-Story im Jahr 2023 unter: https://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=13031

Quelle: Ver.di Bundesvorstand, 26.2.2019, Meedie.de, horizont.net