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Herbert Rische: Werden mit Nullrunden leben müssen

15.08.2005 - von Hanne Schweitzer

Ein-Euro-Jobs sollen nicht zu Rentenkürzungen führen, teilte das Bundessozialministerium mit. Dazu muss man wissen: Basis für jede Rentenanpassung sind zur Zeit die Lohn- und Gehaltsentwicklungen der arbeitenden Bevölkerung - also die Lohnsumme. Dies wird vom Statistischen Bundesamt ermittelt.

Im Frühjahr 2006, so das Ministerium, werden zwei Berechnungen der Lohnsumme vorgelegt werden. Eine mit 1€-Jobs, eine ohne. "Die Berechnung ohne Ein-Euro-Jobs ist Grundlage der Rentenanpassung", heißt es.

Nach derzeitig gültigem Recht (wir wissen, das kann sich schnell ändern) können die Altersbezüge der 19.5 Millionen RentnerInnen nur dann sinken, wenn auch die Lohnsumme sinkt, die Einkommen der ArbeitnehmerInnen also zurückgehen.

Die Berechnungen der Rentenversicherung für 2005 ergeben bislang einen Anstieg der Lohnsumme von 0,7 %. Davon würden aber 0,4 Prozentpunkte wegen der Entgeltumwandlung für die Altersvorsorge abgezogen. Dabei handelt es sich um die staatlichen Fördermittel z.B. für die Riesterrente, die mittlerweile der Gesetzlichen Rentenversicherung entzogen und in die Kassen der Privatwirtschaft gelenkt werden.

"Wir werden mit weiteren Nullrunden leben müssen", so der Präsident der Deutschen Rentenversicherung, Herbert Rische. "Ich sehe im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft heute viele Bereiche, in denen die Einkommen sogar sinken." Aber doch sicherlich nicht in seinem Bereich!!!

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=1026
Quelle: FAZ, 15.8.05