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Hannoversche Leben: Hypothekenkredit für Rentner

26.01.2008 - von Hanne Schweitzer

Kaum zu glauben, aber wirklich wahr: Die ´Hannoversche Leben` bringt unter dem Namen "Rentenhypothek" als erstes Unternehmen ein standardisiertes Produkt auf den bundesdeutschen Finanzmarkt, das es Rentnern und PensionärInnen künftig erspart, wie ein geprügelter Hund die Bank zu verlassen, weil eine Hypothek aus Altersgründen verweigert oder nur zu unmöglichen Bedingungen angeboten wurde.

Voraussetzung für den Kauf dieser "Rentenhypothek" ist eine unbelastete, selbstgenutzte Immobilie. Sie muss dem Antragsteller mindestens zur Hälfte gehören. Das Angebot ist ausschließlich für Rentner oder Pensionäre gedacht. Bezieher von Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsrenten erfüllen die Voraussetzung nicht.

Antragsstellerin oder Antragsteller werden einer strengen Bonitätsprüfung unterzogen, bevor er/sie die Immobilie bis zu 60% des Marktwerts beleihen kann.
Die Kreditzinsen sind bis zum Tod des Darlehensnehmers festgeschrieben. Grundlage dafür ist die höchste statistische Lebenserwartung des Kunden. Dadurch ergibt sich: Je älter die Darlehensnehmerin, desto weniger Zinsen müssen gezahlt werden.

Das Darlehen kann, es muss aber nicht getilgt werden.

Für die Verwendung des Hypothekenkredits gibt es keine Vorgaben. Die Auszahlung ist flexibel, Bereitstellungszinsen werden nicht erhoben. Eines muss den potentiellen Kunden aber klar sein: Nur wer die Zinsen für den Hypothekenkredit immer bezahlen kann, vermeidet Ärger, der bis zur Zwangsversteigerung reichen kann.

Die ´Hannoversche Leben` denkt nicht an den Verkauf der Darlehensforderungen. Dazu Stephan Helck, Leiter Immobilien der ´Hannoverschen Leben`: "Derzeit bauen wir den Darlehensbestand sogar aus. Da unser Bestand praktisch keine notleidenden Darlehen (non-performing-loans) aufweist, scheidet dieses Argument aus. Wir halten einen Verkauf von Darlehensforderungen für kontraproduktiv, da unsere Darlehenskunden auch unsere Versicherungskunden sind."

"Live it up", heißt das Motto einer zunnehmenden Zahl amerikanischer SeniorInnen. Dahinter steckt: Warum denn (für die Erben) sparen, wenn ich es mir selbst nett machen kann (weil mich keine diskriminierenden Banken und Versicherungen daran hindern).
"Lass es dir gutgehen, in welcher Form auch immer: ob zur Finanzierung eines Umbaus, eines Wohnmobils, der Pflege, des Studiums der Enkelin oder eines Segelflugscheins: Wir versaufen unser Ommma ihr klein Häuschen, das war gestern. Seit Januar 08 können RentnerInnen und Pensionäre das auch selbst.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2414
Quelle: Hannoversche Leben

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