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Forschungsanträge und Alter

05.08.2004 - von Name + Adresse sind der Redaktion bekannt

Vor ca. zwei Jahren wollte ich (damals 61) ein Forschungsprojekt bei der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) beantragen, d.h. beantragen sollte es eine Professorin (wie bei der DFG üblich), und ich sollte Bearbeiterin sei. Die Professorin hatte Bedenken wegen meines Alters. Daraufhin rief ich die DFG-Aussenstelle in Berlin an, und fragte, ob sie wegen des Alters der Bearbeiterin Probleme erwarte, den Antrag durchzubringen, was die zuständige Dame umstandslos bejahte.

Da es sich nicht um ein Programm zur Qualifizierung von Nachwuchs-WissenschaftlerInnen handelte, fragte ich noch mal nach, ob die eingehenden Anträge nach anderen als Qualitätsgesichtspunkten entschieden würden.

Die Antwort: Alter sei ein Qualitätsgesichtspunkt!!!

Demgegenüber ist als positives Beispiel zu berichten, dass das "Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre" an der Humboldt-Universität Berlin, das einmal im Jahr Stipendien für Themen aus der Frauen- und Geschlechterforschung vergibt, dies offenbar ohne Ansehen des Alters tut. Jedenfalls habe ich von dieser Einrichtung (ohne in einer Institution verankert zu sein) seit März diesen Jahres (mittlerweile 63jährig) für 7 Monate ein Stipendium zur Fertigstellung eines Forschungsprojekts erhalten.

Link: Seniorenstudium in Frankfurt/Main
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung

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14.04.2004: Seniorenstudium in Frankfurt/Main
22.03.2004: SeniorenstudentInnen an hessischen Unis

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