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Papst Franziskus: Ausbeutung ist Blutsaugertum

Köln, 2015 Foto: h.S.

26.05.2016

"Auf der ganzen Welt passiert das gleiche. "Ich will arbeiten" – gut; sie bieten dir einen Vertrag an. Von September bis Juni. Ohne die Möglichkeit einer Rente, ohne Krankenversicherung… Im Juni setzen sie den Vertrag aus, im Juli und August muss der Arbeitnehmer Luft essen. Und im September bekommt er den Vertrag wieder. Die, die das machen, sind wahre Blutsauger und leben von den Blutspenden der Menschen, die sie zu Arbeitssklaven machen!"

Seinen eigenen Reichtum auf der Ausbeutung anderer aufzubauen, ist „Blutsaugertum” und Todsünde, sagte Papst Franziskus am 19.5.2016 in der Morgenmesse in der vatikanischen Casa Santa Marta und nahm damit die weit verbreitete Unsitte aufs Korn, befristete Verträge anzubieten, die keinerlei Pensionsansprüche und soziale Sicherheit bieten. Dieses sogenannte Lohndumping sei modernes Sklaventum, das aufs Schärfste zu verurteilen sei.

"In der Audienz gestern haben wir über den reichen Mann und Lazarus meditiert. Dieser Reiche lebte in seiner Welt, er merkte gar nicht, dass es auf der anderen Seite seiner Tür jemanden gab, der Hunger litt.

Aber das hier ist schlimmer: Menschen zu einem Hungerlohn arbeiten zu lassen, um selbst Profit daraus zu ziehen. Vom Blut dieser Menschen leben. Das ist Todsünde! Und es braucht sehr viel Reue, es muss sehr viel rückerstattet werden, um sich von dieser Sünde loszukaufen."

Das sei, wiederholte Franziskus, moderne Sklaverei.

"Denken wir an das heutige Drama: das Ausbeuten der Menschen, das Blut dieser Menschen, die Sklaven werden, die Menschenhändler, und darunter nicht nur die, die Prostituierte und Kinder für Kinderarbeit verkaufen, sondern dieser sozusagen "zivilisierte" Menschenhandel: Ich bezahle dich bis hierher, ohne Ferien, ohne Krankenversicherung, ohne… Alles schwarz… Aber ich werde reich!
Möge der Herr uns verstehen lassen, was uns Jesus im heutigen Evangelium sagt: Ein Glas Wasser im Namen des Herrn ist wichtiger als alle Reichtümer, die auf Ausbeutung beruhen."

Das Vorenthalten eines gerechten Lohns gehört zu den vier himmelschreienden Sünden. Das sind: Mord, Sodomie, die Benachteiligung von Fremden, Witwen und Waisen, und die Vorenthaltung eines gerechten Lohns. (Die sieben Todsünden sind: Habgier, Hochmut, Neid, Trägheit, Wollust, Völlerei, Zorn.)

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Der Kölner Kardinal Woelki, hat in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger, erschienen am 25.Mai 2016, das Merkelsche Flüchtlingsabkommen mit der Türkei “infam” genannt. INFAM bedeutet: “bösartig und jemandem auf durchtriebene, schändliche Weise schadend”.

Quelle: (rv 19.05.2016 cs)