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Chemie-Beschäftigte erhalten Zusatzpflegeversicherung

Foto: H.S.

23.12.2019 - von H.S.

580.000 Beschäftigte hat die Chemie-Industrie. Für alle, die dort unter den Tarifvertrag fallen, hat die Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) mit dem Bundesarbeitgeberverband Chemie einen Tarifvertrag abgeschlossen, der seinesgleichen sucht. Zuerst werden Einmalbeträge ausgezahlt, die nicht festgelegt sind. Zum 1. Juli 2020 steigen die Löhne um 1,5 Prozent, ein Jahr später, zum Juli 2021 um weitere 1,3 Prozent. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 2 1/2 Jahren. Als Gegenleistung erhalten die Beschäftigten für sich und ihre Angehörigen eine Pflegezusatzversicherung, deren Prämie allein von den Arbeitgebern bezahlt wird. Vorgesehen ist, dass diese Versicherung bis zu 300 Euro der ambulanten Pflegekosten und bis zu 1.000 Euro der stationären Pflegekosten übernimmt.

Ausserdem erhält jeder Mitarbeiter ab 2020 ein "Zukunftskonto". Darauf werden zuerst zwei freie Tage pro Jahr gutgeschrieben, bis 2022 sollen die sich steigern auf fünf freie Tage im Jahr. Die Beschäftigten können wählen, ob sie die freien Tage nehmen, mehr davon ansparen, sich den Gegenwert der freien Tage in Geld auszahlen lassen, oder davon etwas in ihre Altersvorsorge investieren.

Was ist mit dem Pflege-Bahr?
Ob die Chemie-Beschäftigten allerdings die freie Wahl unter den Anbietern von Pflegezusatzversicherungen haben werden, ist bisher nicht bekannt. Ebensowenig, ob und wenn ja welches Unternehmen die IG BCE mit ins Boot Versicherungsboot holen wird. Anspruch auf die staatliche Förderung aus Steuergeldern durch den sogenannten Pflege-Bahr, der die über 60Jährigen extrem wegen ihrs Alters diskriminiert, hat die private Pflegeversicherung. Siehe dazu: Link

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 23.11.2019