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Zur Erinnerung: Riesterrente ist noch immer ein Milliardengrab

19.02.2021 - von von Helmut Achatz

„Riester ist ein historischer Fehler in der Rentenpolitik und ein Milliardengrab für die Steuerzahler“ – dem Satz des Linken-Fraktionschefs Dietmar Bartsch ist nichts hinzufügen. Doch statt wie versprochen zu handeln, versucht die Merkel-Regierung das Problem auszusitzen.

Von der rot-grünen Koalition unter Kanzler Gerhard Schröder vor annähernd 20 Jahren eingeführt, in der Ära unter Angela Merkel weitergeführt, erweist sich die Riester-Rente als Milliardengrab. Das haben Rentenexperten, Verbraucherschützer und auch der Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, erkannt. Statt wie versprochen, Riester grundlegend zu reformieren – oder besser noch – abzuschaffen, versucht die große Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel das Problem bis nach den Bundestagswahlen auszusitzen.
Riester – ein Milliardengrab

Das wird allerdings immer schwieriger, weil die Kritik in einer breiten Öffentlichkeit Widerhall findet. Am Faschingsdienstag war Kehraus für Riester. Anderthalb Dutzend regionale und überregionale Zeitungen, darunter das „Hamburger Abendblatt“, die „Berliner Morgenpost“, die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“, die „Thüringische Landeszeitung“ und die „Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung“, berichten über den „Problemfall Riester-Rente“. Der Artikel von Alessandro Peduto machte die Runde im Blätterwald.


Zur Erinnerung: Riester-Faktor schmälert gesetzliche Rente
Wer nicht riestert, bekommt weniger gesetzliche Rente, wer einen Riester hat, bekommt auch nicht viel mehr, weil Riester ein Reinfall ist. Riester ist eine Ruine mit bösen Folgen für die Altersvorsorge. Rot-grün hat 2003 nicht nur die Direktversicherten und Betriebsrentner massiv geschröpft, sondern auch die gesetzlich Rentenversicherten. Die damalige Regierung unter Gerhard Schröder (SPD) und Mitwirkung des heutigen Finanzministers Olaf Scholz (SPD) und Walter Riester, der bis 2002 Arbeits- und Sozialminister war, führte zu jener Zeit den sogenannten Riester-Faktor ein, der die gesetzliche Rente schmälert – und zwar um annähernd vier Prozent.

Riester-Faktor in der Rentenformel
Die wenigsten ahnen, dass ihnen automatisch vier Prozent mit dem Riester-Faktor – offizieller Name Altersvorsorgeanteil – von der Rente abgezogen werden. Die damalige rot-grüne Regierung vergatterte die Bevölkerung zum zusätzlichen Sparen per Rentenformel. Sie baute den Riester-Faktor in die Rentenformel ein. Jeder, der nicht mindesten zu vier Prozent seines Gehalts „riestert“, kürzt seine gesetzliche Rente automatisch, denn die gehen ihm im Alter ab.

Aber selbst wer riestert, ist der Gelackmeierte. Denn ein Riester-Vertrag bringt häufig keine vier Prozent, sondern wegen der Abzocke durch die Versicherung deutlich weniger. Makler und Versicherungen haben dank Riester den Rahm der zusätzlichen Altersvorsorge abgeschöpft , wie erst vor kurzem wieder eine „Wiso“-Sendung verdeutlicht. Aber auch „Panorama“ warnte schon vor drei Jahren vor der Riester-Rente.

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Kategorie: Politik vom 4. März 2020