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Inszenierungen eines Feuerwehrmannes. Tiefenhermeneutische Rekonstruktion von Trumps Rede zum Sturm auf das Kapitol

Foto: H.S:

13.10.2023 - von König, H.-D.

Abstract
Die Rede von TRUMP im Januar 2021, mit der er seine Anhänger dazu bewegte, das Kapitol zu stürmen, löste weit verbreitete Besorgnis aus. Die psychologischen Mechanismen, die es ihm ermöglichten, das Publikum im Dienst seiner Agenda zu mobilisieren, sind jedoch nicht ausreichend verstanden. Mit der Verwendung von Tiefenhermeneutika, einer psychoanalytischen Methode, die auf der Untersuchung der Auswirkungen der Rede auf eine Gruppe von Forschern basiert, rekonstruiere ich die Adresse von TRUMP, um Spannungen zwischen ihren manifesten und latenten Bedeutungen aufzudecken und für ihre Auswirkungen zu erklären.

Ich behaupte, dass sein systematischer Gebrauch von Unwahrheiten zu einer Umkehr der alltäglichen Beziehung zwischen manifester und latenter Bedeutung führt: Im Alltag werden gesellschaftlich akzeptable Wünsche und Fantasien eine Stimme erhalten und verwerfliche auf ein latentes Niveau verbannt. TRUMP verlässt sich umgekehrt auf Unwahrheiten, um seine Anhänger anzufeuern, indem er sozial anstößige Lebenskonzepte evoziert und sachliche und begründete Einwände gegen seine Behauptungen unbewusst macht.

Die Ängste und Aggressionen, die durch die Dramatisierung der aktuellen politischen Situation geschürt werden, betreffen insbesondere insbesondere jene Zuhörer, die aufgrund von Traumata, die in der Kindheit erlebt wurden, anfällig für die Bewältigungsstrategie der autoritären Konformität durch TRUMP sind.

DOI: Link
König, H.-D. (2023). Inszenierungen eines Feuerwehrmannes. Tiefenhermeneutische Rekonstruktion von Trumps Rede zum Sturm auf das Kapitol. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 24(3). Link

Stichworte: Donald J. Trump, Sigmund Freud, Psychoanalyse, Frankfurt School, Alfred Lorenzer, Tiefenhermeneutika, Autoritarismus, politische Sozialisationsprozesse, Populismus, Massenpsychologie

Quelle: Forum: Qualitative Social Research, 24(3)