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20.09.2021 - von DGB
Kurz vor der Bundestagswahl fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mit einem bundesweiten Pendleraktionstag am Dienstag, den 21.09.2021 eine starke gesetzliche Rente. An über 200 Orten in ganz Deutschland informieren Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter Beschäftige an Bahnhöfen und zentralen Plätzen unter dem Motto „ECHT GERECHT: Die gesetzliche Rente stärken!“.
In Berlin sind der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann sowie DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel ab 8 Uhr vor Ort am Bahnhof Südkreuz.
„Wer sein Leben lang gearbeitet hat, der muss im Alter auch gut von der Rente leben können“, fordert Hoffmann. „Das ist das zentrale Sicherheitsversprechen eines starken Sozialstaats. Dieses Versprechen darf man in einer älter werdenden Gesellschaft nicht einfach mit einem höheren Rentenalter und einem sinkenden Rentenniveau aufkündigen. Die nächste Koalition muss die gesetzliche Rente stärken, indem sie das Rentenniveau dauerhaft stabilisiert und perspektivisch wieder erhöht – auch über das Jahr 2025 hinaus“, so der DGB-Vorsitzende. Deutlich sprach sich der Gewerkschafter gegen ein steigendes Rentenalter aus. „Ein höheres Renteneintrittsalter ist nur eine weitere Rentenkürzung für diejenigen, die hart und körperlich oder seelisch belastend arbeiten. Beschäftigte in der Pflege, auf dem Bau oder in Fabriken schaffen es oft nicht, gesund bis ins hohe Alter zu arbeiten. Die zur Wahl stehenden Parteien müssen sich ehrlich machen, ob sie ein höheres Renteneintrittsalter vorsehen oder nicht“, so Hoffmann weiter.
„Die Frage ist nicht, ob wir uns eine gute Altersvorsorge leisten können, sondern wer sie bezahlt“, ergänzt Piel. „Diese Frage ist kein Konflikt zwischen den Generationen, wie uns immer wieder weisgemacht werden soll. Nein, die Rentenfinanzierung ist ein Konflikt zwischen Kapital und Arbeit“, so Piel weiter. Die Antwort auf die Frage der Alterssicherung laute: Mehr Solidarität. „Die gesetzliche Rente muss zur Erwerbstätigenversicherung weiterentwickelt werden. Die Erwerbsbeteiligung muss erhöht werden und wir brauchen für mehr Menschen bessere, tariflich bezahlte Arbeit – denn dem Niedriglohn folgt unmittelbar die Armutsrente. Gute Arbeit, gute Tariflöhne, gute Rente. Das Versprechen, Menschen im Alter nicht vom Wohlstand abzukoppeln, muss weiter gelten“, forderte Piel.
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