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Krankenhäuser finanziell + personell am Limit - Kahlschlag + Megafusionen

Foto: H.S.

27.12.2021 - von DKG, 27.12.2021., Gewerkschaftsforum, altersdiskriminierung.de4.12.21

Eine so düstere Lage hat es seit der Erhebung des Krankenhaus-Barometers noch nicht gegeben. 60 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland rechnen für das Jahr 2021 mit wirtschaftlichen Verlusten. Gegenüber dem Vorjahr hat sich damit der Anteil der Kliniken verdoppelt, die rote Zahlen schreiben. Das ergibt das aktuelle Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI).
Aktuell stufen nur noch 11 Prozent der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Situation als gut ein. Für 2022 erwarten lediglich 22 Prozent eine wirtschaftliche Verbesserung.
Ein maßgeblicher Grund für die wirtschaftlichen Probleme sind die Belegungsrückgänge infolge der Corona-Pandemie und damit zusammenhängender Einschränkungen des Regelbetriebs.

Zum Befragungszeitpunkt beklagte jedes zweite Krankenhaus eine geringere Auslastung als im Vorjahr. „Angesichts der dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie war es richtig, dass die Bundesregierung noch vor Weihnachten gehandelt und die Ausgleichszahlungen bis in den März 2022 verlängert sowie einen Ganzjahresausgleich eingeführt hat. Problematisch bleibt, dass bei den Ausgleichszahlungen die psychiatrischen Kliniken außen vor bleiben und der Ganzjahresausgleich die Erlösverluste der Kliniken nicht umfassend abdeckt.
Die dramatische wirtschaftliche Lage der Kliniken macht unübersehbar deutlich, dass die konkrete Umsetzung der Finanzierungsreform aus dem Koalitionsvertrag keinen Aufschub duldet“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß.

Vier von fünf Krankenhäusern haben Probleme, offene Pflegestellen auf ihren Allgemein- und Intensivstationen zu besetzen. Bundesweit sind rund 22.300 Pflegestellen vakant.
Seit 2016 hat sich die Zahl damit verdreifacht.
Auch die Zukunftsaussichten sind laut Umfrage düster. Jedes zweite Krankenhaus erwartet in den nächsten drei Jahren, dass sich die Personalsituation in der Pflege verschlechtert. „Der Pflegepersonalmangel ist das drängendste Problem der Gesundheitspolitik. Er muss nach ganz oben auf die politische Tagesordnung. Wir haben hier einige Erwartungen an die neue Bundesregierung“, sagt Gaß.
Die noch von der alten Bundesregierung aufs Gleis gesetzte Finanzierungsreform der Pflegepersonalkosten wird nach wie vor in einigen Bundesländern von den Krankenkassen massiv blockiert. ...
Die Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers 2021 beruhen auf der schriftlichen Befragung einer repräsentativen Stichprobe von Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten, die von Ende Mai bis Ende Juli 2021 durchgeführt wurde. Beteiligt haben sich insgesamt 291 Krankenhäuser.
2021-12-27-PM-DKG-zum-Krankenhaus-Barometer.pdf [PDF | 50 KB] unter: Link

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„Konkurrenz belebt das Geschäft“ – Kahlschlag in der deutschen Kliniklandschaft und gleichzeitig Krankenhaus-Mega-Fusionen
Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit den kaputt gesparten Krankenhäusern in den vergangenen Jahren sind die Stimmen lauter geworden, die eine Rekommunalisierung der Krankenhäuser und eine Vergesellschaftung der Klinikkonzerne fordern. Erste Rechtsgutachten, die die rechtliche Zulässigkeit einer solchen Vergesellschaftung untersuchen, gibt es bereits.
Gleichzeitig werden Krankenhäuser, die nicht den erwarteten Gewinn erwirtschaften, geschlossen und die weitere Konzentration auf dem Gesundheitsmarkt geht scheinbar unbemerkt ihren Weg. Im Jahr 2021 sind bundesweit insgesamt neun Klinikschließungen vollzogen worden, hinzu kommen 22 Fälle von Teilschließungen.
Parallel dazu haben sich im Ruhrgebiet die katholischen Kliniken in Dortmund, Castrop-Rauxel, Lünen, Werne, Hamm und Schwerte zur „Kath. St. Paulus Gesellschaft“ zusammengeschlossen. Es ist ein Gesundheitsverbund mit rund 10.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von über 800 Millionen Euro entstanden."
weiterlesen bei Gewerkschaftsforum, 4.12.2021 unter: Link

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Akademie in Halle schlägt vor: 1.600 Krankenhäuser schließen
"... Die orts- und damit familiennahe Krankenhausversorgung soll zerstört werden. ... Die Bundestags-SPD in Gestalt des Herrn Professor Lauterbach, seinerseits Aufsichtsratsmitglied eines der größten privaten Krankenhauskonzerne in Deutschland, und immer dabei, wenn es in der Gesundheitswirtschaft etwas zu zentralisieren und zu konzentrieren gibt, hat ja bereits Beifall für diesen Morgenthau-Plan in Sachen Krankenhäuser gespendet. Mit welchen Leuten man es hier zu tun hat, wird auch klar, wenn man weiß, welche Rolle die Berliner Charité in der Krankenhausversorgung spielt, deren Stiftungsratsvorsitzender Ganten laut Süddeutscher Zeitung wohl der Rädelsführer bei dieser Sache ist: Es vergeht fast keine Ausgabe des kritisch-alternativen Newsletter „labournet-germany“, in dem nicht über die miserablen Arbeitsbedingungen in der Charité berichtet wird. Solche Leute sind das, die solche Pläne machen. ..." 09.11.2016 - Weiterlesen bei Altersdiskriminierung.de unter: Link

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"Professoren fordern: 1.600 Allgemeinkrankenhäuser schliessen!
„Nase“ Schulz kündigt als großartiges Sozialprogramm an, dass die Renten nicht noch viel stärker sinken sollen. „Backe“ Merkel schweigt sich, wie immer, über ihre Absichten aus. Zusammen wird es wohl wieder für eine dritte GroKo reichen. Dann aber werden die sozialen Grausamkeiten erst so richtig beginnen. Erinnern wir uns an 2006. Die Sozialdemokratie versprach: Keine Mehrwertsteuer. Stiefmutti drohte mit 2 Prozent höherer Mehrwertsteuer. Sozis plus Stiefmutti ergaben dann zusammen 3 Prozent höhere Mehrwertsteuer.
Was das mit den Krankenhäusern zu tun hat ?
Erstens:
Was die Posten- und Diäten-jäger(innen) vor den Wahlen erzählen, ist häufig gelogen oder keinesfalls das, was sie wirklich im Schilde führen - also betrogen.
Zweitens:
hebt sich nicht nur das Berliner Parlament seine „Gesundheitsgemeinheiten“ (BILD – diesmal zutreffend) bevorzugt für die Zeit nach den Wahlen auf.
Drittens:
gehört es zu den Spielregeln von "Privatisierung und Kommerzialisierung der Gesundheitsversorgung", dass man zunächst einmal ein paar bereitwillige ProfessorInnen* bezahlt, die „wissenschaftlich“ beweisen, was, wo und wann unbedingt gekürzt oder privatisiert werden muss. ..."
25.07.2017 - von Hanne Schweitzer, Akademie + Institut für Sozialforschung Verona bei altersdiskriminierung.de unter: Link

Quelle: DKG, Gewerkschaftsforum