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Direktversicherung: Offener Brief an Friedrich Merz

Foto: H.S.

26.01.2022 - von Horst Debusmann

Sehr geehrter Herr Merz,

sehr geehrte Mitglieder des neu gewählten Parteivorstands.

Den Glückwünschen vom DVG mit „Offenem Brief“* zum neu gewählten Parteivorstand schließe ich mich an. Der Exodus Ihrer Stammwähler war 2017 nach 18 Jahren des Dauerprotests überdeutlich. (Sag den Leuten, sie können Dir vertrauen), alle Warnungen weitsichtiger CDU-Bundestagsabgeordneten wurden jedoch selbstherrlich ignoriert. Selbst die vielen Schreiben der um ihre Altersvorsorge betrogenen Bürger müssen ungelesen in der „runden Ablage“ gelandet sein, so selbstsicher wähnte man sich und handelte „über allem stehend“ nach Helmut Kohls Devise, „das sitzen wir aus“. Das bittere Ergebnis am historischen Wahltag 26.09.2021:

Die harten Oppositionsbänke laden „schockartig“ ein zum Nachdenken, warum Ihre Wähler keine Marionetten sind und ein STOPP-Schild setzten. So geht man nicht mit für sich selbst vorsorgenden Bürgern um, wir sind nicht „Ihre Melkkühe“ und auch nicht „für Löcher stopfen“ in den GKVen zuständig. Die Zeiten der persönlichen Selbstbedienung (Neuer Bundestag, alles wieder auf Anfang) und wie man ungestraft mit dem Geld der Bürger umgeht, sind für CDU/CSU vorerst vorbei. Ob man aber Fehler eingestehen will (es ist nie zu spät), muss anhand zurückliegender Erfahrungen des Souveräns bezweifelt werden. Sollten Sie die Moral haben, „in sich zu gehen“ und eigene Größe zeigen können/wollen, dann korrigieren Sie den rückwirkenden Betrug bei Altverträgen vor 2004, um weiteren Kollateralschaden von Ihrer Partei abzuwenden.

Ihre an Olaf Scholz mit Blick auf die hohe Inflationsrate gerichteten Worte, „Die Menschen haben Angst um Ihre Ersparnisse, um ihre Renten, um ihre Einkommen“ lässt uns zweifeln an der Ernsthaftigkeit Ihrer Politik. Wir hatten Angst, deshalb hatten wir privat vorgesorgt. Als Regierungspartei war Ihnen das aber egal, haben unseren Willen, dem Staat durch Eigenvorsorge nicht zur Last fallen wollen, mit Füßen getreten. Das jetzt in der Opposition zu fordern ist mehr als unchristlich, ist Doppelmoral >>> Raubbau statt Aufbau von Altersvorsorge. Bürger mit Direktversicherungen sind keine Betriebsrentner, sondern Opfer eines politischen Willkürakts durch Ahnungslosigkeit unserer „Volksvertreter“ bei Abstimmung am 26.09.2003 zum GMG.

Die Coronakrise liefert den schlüssigen Beweis für Ihre bisherige Behauptung:
„Der Gesetzgeber sei berechtigt, in Reaktion auf sich ändernde gesellschaftliche Verhältnisse jüngere Krankenversicherte von der Finanzierung des immer höher werdenden Aufwands für die Rentner zu entlasten und die Renten entsprechend ihrem Einkommen verstärkt zur Finanzierung heranzuziehen. Der Vertrauensschutz der betroffenen Versicherten werde dabei nicht unzumutbar beeinträchtigt.“

»Die solidarische gesetzliche Krankenversicherung mit über 100-jähriger Geschichte kennt keine risiko-adaptierten Prämien«

Mit welcher Nonchalance bestens für die eigene Altersversorgung abgesicherte Abgeordnete ihre „Untertanen“ (erinnert an Feudalstaat) zur Kasse bitten, beweist Stuttgarter Nachrichten, Forum Stadtschreibtisch am 26.07.2014, "Die Wut bleibt".

„… Emotional war der Weg verkehrt. Doch ich muss ehrlich zugeben, dass es keine andere Idee gab, um das Loch in der gesetzlichen Krankenkasse zu stopfen“, sagt Binding, der trotz der aufgebrachten Menge ruhig bleibt und beschwichtigt. Den Betriebsrentnern sei es gut gegangen, „deshalb wurde das Modell gewählt“.

„… Wie soll man seinen Kindern da noch erklären, dass sie in das System einzahlen sollen?“

Das ist perverses Denken unserer Volksvertreter zur gepredigten Altersvorsorge der Bürger mit vorprogrammierter Minus-Rendite:
Bürger mit eigenfinanzierter Direktversicherung werden vertragswidrig mit einem Sonderopfer bestraft. Auch die Riester-Rente mit jährlichem Bundeszuschuss von 4 Milliarden Euro ist gescheitert, beides in jeder Hinsicht ein Flop und bedeutet: Der Gesetzgeber hat „scheitern“ zum Parteiprogramm erklärt >>> „weil man keine andere Idee hatte“.

Danke, liebe Politiker für diese Meisterleistung, Bürger werden für dumm verkauft – sind aber noch nicht resistent, bei jeder Wahl „glockenhellwach“.

Ihre Schutzbehauptung, wir haben kein Geld, ist wie ein Kartenhaus zusammengebrochen. Selbst Jens Spahn, mit Angela Merkel der unerbittliche Befürworter der Doppelverbeitragung hat Milliardenbeträge in den Sand gesetzt, wie in beigefügten Anhängen dokumentiert. CDU/CSU haben sehr viel Vertrauen verspielt. Dieses zurückzugewinnen, sollten Sie jetzt als Chance verstehen, Millionen um ihre Altersvorsorge betrogene Bürger durch Korrektur der Altverträge wieder „ins Boot“ zu holen. Wir werden aufmerksam beobachten und handeln. Versprochen!

Mit hoffnungsvollen Grüßen für Nachdenken und Einsicht, es ist nie zu spät.

Horst Debusmann
63150 Heusenstamm

* Link

Quelle: Horst Debusmann