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11.08.2022 - von H.S.
11.8.2022: Warnstreik am Münchner Flughafen
Am Flughafen München sind am Mittwoch wegen eines Warnstreiks 36 Flüge der Lufthansa-Töchter Air Dolomiti, Cityline und Eurowings gestrichen worden. Die Gewerkschaft Verdi hatte Beschäftigte des Gepäck- und Busdienstleisters Swissport Losch aufgerufen, die Arbeit von 10 bis 15 Uhr ruhen zu lassen.
Verdi fordert für die Mitarbeiter Lohnerhöhungen von deutlich mehr als zehn Prozent. Die Erhöhung von 10 Prozent hatte die Firma angeboten – bei Einstiegsgehältern von 13 Euro und einer Laufzeit von einem Jahr. Für Verdi ist dieses Angebot nicht akzeptabel. Ein neuer Verhandlungstermin ist nicht bekannt.
Swissport erledigt in München für Fluggesellschaften die Passagier-, Gepäck- und Frachtabfertigung sowie Vorfeld-, Bus- und Transportdienste. Laut Flughafen bedient das Unternehmen in München zwischen 35 und 40 Prozent der Flugbewegungen. (dpa/jW)
4.8.2022: Lufthansa und ver.di haben sich am Abend auf eine Tariferhöhung für das Bodenpersonal geeinigt
Nach zwei Jahren Verzicht aufgrund der Corona-Krise haben sich ver.di und die Lufthansa auf ein Tarifergebnis für die rund 20.000 Beschäftigten der Bodendienste u.a. bei der Lufthansa AG Boden, Lufthansa Technik, Lufthansa Systems, Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS), Lufthansa Cargo und der Lufthansa Service Gesellschaft (LSG) sowie LEOS (Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH) geeinigt. Die Konzerntarifkommission hat dem Verhandlungsergebnis am Abend des 4. August 2022 zugestimmt. Es steht unter dem Vorbehalt der Befragung der ver.di-Mitglieder.
Aufgrund des Tarifergebnisses erhalten die Beschäftigten Erhöhungen ihrer Gehälter in drei Schritten: Sie erhalten zunächst einen Festbetrag in Höhe von 200 Euro monatlich rückwirkend ab dem 1. Juli 2022, ab dem 1. Januar 2023 weitere 2,5 Prozent, mindestens aber 125 Euro monatlich sowie nochmals 2,5 Prozent ab 1. Juli 2023. Auszubildende erhalten ab 1. Juli 2022 einen Festbetrag von 180 Euro monatlich. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate und endet am 31. Dezember 2023.
Ver.di-Verhandlungsführerin Christine Behle: Für eine Beschäftigte am Check-In bedeute die Erhöhung beispielsweise einen prozentualen Zuwachs zwischen 13,6 bis 18,4 Prozent je nach Betriebszugehörigkeit. „Das Ergebnis beinhaltet einen Inflationsausgleich und zusätzlich eine Reallohnerhöhung. Es war uns wichtig, diesen echten Ausgleich zu erreichen, um die Beschäftigten in dieser wirtschaftlich schwierigen Situation abzusichern. Das ist gelungen. Begrüßenswert sei zudem, dass die Auszubildenden unbefristet übernommen werden. Beschäftigte in den unteren Gehaltsgruppen profitieren von einer zusätzlichen Anhebung auf mindestens 13 Euro Stundenlohn ab dem 1. Oktober 2022,also mit deutlichen Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn. Dazu kommen zusätzlich die beiden Erhöhungsschritte in Jahr 2023.
Behle betonte, dass das insgesamt sehr gute Tarifergebnis vor allem auch darauf zurückzuführen sei, dass die Beschäftigten eindrucksvoll in Warnstreiks für ihre Forderungen eingetreten seien.
Warnstreik des Bodenpersonals
Verdi fordert für die 20 000 Bodenbeschäftigten u.a. bei der Lufthansa AG Boden, Lufthansa Technik, Lufthansa Systems, Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS), Lufthansa Cargo und der Lufthansa Service Gesellschaft (LSG) sowie LEOS (Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH), darunter Schalterpersonal, Schlepperfahrer und Techniker 9,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Der Stundenlohn soll in allen Beschäftigungsgruppen auf mindestens 13 Euro steigen.
Warnstreiks am 26.7.2022 an allen Lufthansa-Standorten (Frankfurt/Main, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München, Berlin u.w.). Die Tarifgespräche sollen am 3. August fortgesetzt werden. "Unnötige Eskalation auf dem Rücken der Reisenden", titelt der Tagesspiegel und die Badischen Nachrichten schreiben: "Personal, das knapp und begehrt ist, kann leicht Ansprüche stellen". Am 13. Juli hatten die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das unter den betroffenen ver.di-Mitgliedern in den vergangenen Tagen diskutiert und als unzureichend kritisiert wurde. Christine Behle, die gleichzeitig auch Verhandlungsführerin für ver.di ist, bat die Passagiere um Verständnis und wies auf die äußerst problematische Situation der Beschäftigten hin, die vor allem durch Missmanagement verursacht worden sei. „Die Beschäftigten, die tagtäglich einem enormen Druck ausgesetzt sind, haben in der zweiten Verhandlungsrunde auf ein starkes Signal gewartet, mit dem man ein gutes Ergebnis hätte erzielen können“, erklärt Behle. Die Situation auf den Flughäfen eskaliere; die Überlastung der Beschäftigten aufgrund erheblichen Personalmangels, die hohe Inflation und ein dreijähriger Lohnverzicht würden die Beschäftigten immer mehr unter Druck setzen.
Warnstreik am Mittwoch bei Lufthansa: Hohe Beteiligung, große Hetze, aber auch Solidarität
siehe Labournet.de unter: Link
Streik trifft Bahn-Verbindungen in Hessen
Frankfurter Rundschau, 16.7.2022 unter: Link
Ver.di ruft Amazon-Mitarbeiter zu Streiks in sieben Verteilzentren auf
Zeit.de, 10.7.2022 unter: Link
Warnstreik beim WDR
Ruhrnachrichten, 8.7.2022 unter: Link
Achtung, Magdeburg! Busse und Bahnen fallen am Freitag aus
Tag 24, 6.7.2022 unter Link
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Wiederkehr der Konzertierten Aktion zur Kriegsfinanzierung: Die Arbeiter sollen zahlen
World Socialist Web Site unter: Link
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Streik der Lufthansa-Piloten siehe: Link
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08.08.2022: Längster Streik im Gesundheitsbereich beendet! Nach 79 Tagen - meist von Frauen getragenem Ausstand an den Uniklinika in NRW: Urabstimmung!
26.07.2022: Tarifrunde für die ver.di-Mitglieder in der Deutschen Telekom Privatkundenvertrieb GmbH
21.07.2022: Sozial- und Erziehungsdienst: Nur 20 Prozent beteiligen sich an Befragung zum Verhandlungsergebnis von Verdi
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