Graue Panther Sachsen gegen Gesundheitsreform

24.07.2006 - von Dr. Peter Müller

Die soziale Benachteiligung älterer Menschen geht weiter

Während die deutschen Fußballer mit Elan und Schwung die Stimmung im Lande und Deutschlands Ansehen in der Welt beflügelten, brachte die GROSSE Koalition quasi über Nacht ein mit heißer Nadel gestricktes Reformpaket für des Gesundheitssystem auf den Weg; wieder einmal – und wieder mit den seit dem „Gesetz zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen“ von 1977 bekannten Mängeln: Leistungseinschnitte für die gesetzlich krankenversicherte MEHRHEIT der Bevölkerung bei gleichzeitig steigenden Sozialabgaben. Steigende Gesundheits- und Lohnnebenkosten belasten eben nicht nur Arbeitnehmer und Kleinunternehmen. Noch härter trifft es Rentner. Das muss verhindert werden.

Denn: Die Erhöhung der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung um 0,5 % bewirkt

1. ein absolutes Sinken der heutigen und künftigen Renten um 0,25 % monatlich.

2 werden den Rentenkassen je Jahr zusätzlich 500 Mio. € fehlen, da die gesetzlichen Rentenkassen die Hälfte der Kassenbeiträge der Rentner zahlen, hier also 0,25 %. Das verschärft ihre ohnehin klamme Lage und wird erneut der Sozialabgaben erhöhen - vermutlich über die im Koalitionsvertrag fixierten 19,9 %.

3. bewirkt das wiederum Reallohnsenkungen. Da die Renten aber stets an die Lohnsumme gekoppelt sind, wird das auch zu weiteren Rentensenkungen führen. Diese sollen zwar lt. Müntefering bis 2009 nicht an die Rentner weitergegeben werden, dann werden die Renten fallen, dass es uns jetzt schon vor der Zukunft graust.

Neben den fast schon gewohnheitsmäßigen Rentennullrunden der letzten Jahre kommt ab Januar 2007 noch die 3-prozentige Mehrwertsteuererhöhung dazu, der wir uns kaum entziehen können. Und: Der offenbar schon beschlossene Aufbau einer privaten kapitalgedeckten Pflegepflichtversicherung wird jeden Versichertem 5-10 € im Monat mehr kosten …

Armut im Alter wird nicht zuletzt aufgrund der Arbeitsmarktpolitik der letzten Jahre für immer mehr Menschen traurige Realität. Wie passt eine solche Perspektive zu dem neu erwachten Stolz auf die Leistungskraft der Bundesrepublik, wozu eben auch global wettbewerbsfähige, langjährig hohe Gewinne abwerfende Unternehmen gehören?

Wenn die Politik der etablierten Parteien in den Parlamenten mit dieser Entwicklung nicht mehr mitkommt, vor den Lobbyisten der Ärzte- und Apothekerverbände, Pharma- & Medizintechnikindustrie, Krankenhaus- und Heimbetreiber kapituliert, sich stets an den Patienten schadlos hält, dann muß sich Widerstand aus der Mitte der Bürgergesellschaft formieren. Bitte: Meckern und Jammern Sie nicht, Werden Sie aktiv – sie können die Büros Ihrer privat versicherten Abgeordneten besuchen, dorthin telefonieren oder schreiben! Beteiligen Sie sich an Demonstrationen, gemeinsam mit dem Büro gegen Altersdiskriminierung e.V. und uns GRAUEN Panthern. Wir bereiten in den nächsten Wochen entsprechende Aktionen und einen regelmäßigen Treff in Dresden vor.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=1421
Quelle: GenerationenPartei GRAUE Panther Sachsen