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Drei Jahre im 1€ Job

15.08.2006 - von Name+Adresse sind der Redaktion bekannt

Ich bin 63 Jahre alt und arbeite zur Zeit für 1 € bei der Osteroder Tafel. Dort soll ich drei Jahre lang "geparkt" bleiben. Damit bin ich aus der Arbeitslosenstatistik raus.

Die Stundenzahl, die der Osteroder Tafel erstattet wird, wurde begrenzt auf 120 Stunden im
Monat.

Meine tatsächliche Stundenzahl liegt aber erheblich höher, nämlich bei etwa 170 Stunden.

Die Osteroder Tafel hätte mich gern fest eingestellt, muss aber, da aus Spenden finanziert, Mittel der Agentur für Arbeit beanspruchen.

Eine Anfrage bei dem örtlich zuständigen Jobcenter in Osterode auf Überführung in ein einjähriges gefördertes Arbeitsverhältnis wurde wegen meines Alters (63) abschlägig beschieden.

Begründung:
Mit 63 Jahren haben Sie keine Möglichkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt tätig zu werden. Daher ist es zwecklos, für Sie Mittel der öffentlichen Hand
auszugeben.

Die Tatsache, daß ich in diesem einem Jahr noch Einiges für die Höhe meiner eigenen Rente erreichen könnte, wurde ignoriert.

Ich habe zwar keine Möglichkeiten auf dem 1. Arbeitsmarkt, kann aber
drei Jahre den 1€ Job ausüben.

Die Tatsache, daß ich beim Ablauf dieser drei Jahre bereits über 65 Jahre alt sein werde, wurde vom Amt vollkommen übersehen. Daher bin ich gespannt, was man sich einfallen lassen wird, wenn sie merken, daß ich in zwei Jahren aus
Altersgründen Rente beziehe, aber gleichzeitig auf Anordnung für 1 €
weiterhin tätig bin.

Zum Arbeiten bin ich zu alt, aber ich bin nicht zu alt, um für schmales Salär zu arbeiten?! Ein
Widerspruch oder einfach nur unlogisch?

siehe auch unter Arbeit > 09.08.2006: Arbeitsagentur lehnt Münteferings "Initiative 50 plus" ab…

Quelle: Mail ans Büro gegen Altersdiskriminierung

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