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Österreich: Altersdiskriminierung durch EU-Führerscheinrichtlinie, Fahrtauglichkeitsprüfung und Führerscheinbefristung

Foto: H.S.

Österreich - 12.12.2022 - von Hans Haberl

Eine Gesetzesnovelle sorgt in Österreich bald für ein Ende der Altersdiskriminierung bei Krediten. Das heißt aber nicht, dass es nun keine Diskriminierung von uns Alten mehr gibt. Eine solche gibt es im Straßenverkehr, zumal Ältere aufgrund von Bagatelldelikten für die Junge ein Organmandat bezahlen, zur Untersuchung geschickt werden, um zu überprüfen, ob sie noch verkehrstauglich sind.

Auch das ist eine massive Diskriminierung aufgrund des Alters, wo bleibt hier der Aufschrei unserer Pensionistenvertreter?
Grundsätzlich wäre dagegen nichts einzuwenden, aber angeblich haben danach nur noch 5 % der Untersuchten einen Führerschein, was darauf schließen lässt, dass das Ergebnis von vornherein feststeht.
Das ist auch einer der Gründe, warum generell Untersuchungen älterer Verkehrsteilnehmer entschieden abzulehnen sind. Da gäbe es eine Führerscheinlose ältere Generation, welche sich vor allem am Land nicht selbst versorgen könnte. Die Leute würden um Jahre zu früh im Altersheim landen, wo jetzt schon zu wenig Platz und Personal vorhanden ist.

Die Selbstmordrate gerade unter den Alten ist jetzt schon viel zu hoch und würde nochmals kräftig steigen.
Spätestens 2033 werden alle, auch unbefristeten Führerscheine ungültig, nicht auszudenken, was gerade da auf die ältere Generation zukommen wird.

Liebe Pensionistenvertreter, ich glaube, dass mehr 80-Jährige einen Führerschein brauchen als einen Kredit. Es wäre höchste Zeit, sich auch um dieses Thema zu kümmern.

Quelle: Salzburger Nachrichten, 1.12.2022