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Wachsende Solidarität mit Gewerkschafts-Sekretär Orhan Akman

11.01.2023

Die Kündigung des kämpferischen Gewerkschaftssekretärs und Kurden Orhan Akman durch ver.di wird von immer mehr ver.di Mitgliedern kritisiert. Das Berliner Amtsgericht erklärte diese für unwirksam. Immer mehr ver.di-Gremien und -Versammlungen fordern die Rücknahme dieser Kündigung durch den Vorstand.

Am 30. August und 2. September 2022 kündigte ver.di den Kollegen Akman fristlos, der seit 20 Jahren hauptamtlich für die Gewerkschaft arbeitet. Bisher äußert sich der Vorstand nicht zu den Gründen. Es wird aber das Gerücht gestreut, dass Akam die Quelle für den Bericht „Vetternwirtschaft bei Verdi“ des Medienportals „Businessinsider“ sei und es deshalb zu einer „Verdachtskündigung“ kam.

 Der Kollege leitete bis August die Fachgruppe Einzelhandel in der ver.di-Bundeszentrale. Arbeitskämpfe bei Amazon, aber auch bei Modeketten und in Supermärkten waren das Metier des 47-Jährigen. "Akman gilt als harter Verhandler, der bei Betriebsrätinnen und Betriebsräten Rückhalt hat.“ [1]

 Er ist aber auch bekannt dafür, dass er Verantwortliche der ver.di-Führung, darunter auch seine Vorgesetzte, kritisiert: „Die Mitgliederzahl sinke, die Gewerkschaft ziehe sich aus der Fläche und damit "aus der Betreuungsarbeit in den Betrieben" zurück. Der Bundesvorstand habe sich von der ehrenamtlichen Basis entfernt und sich immer mehr aus dem Kerngeschäft einer kämpferischen Gewerkschaft verabschiedet.“ 1 Auch setze er sich für „politische Streiks gegen Preissteigerungen“ ein. Akman will deshalb mit seiner Kandidatur für den neuen ver.di-Vorstand eine - wie er sagt - basisnähere und kämpferischere Ausrichtung der Gewerkschaft stärken. Für die Co-Manager in der ver.di-Führung eine Kampfkandidatur.

 Dagegen haben zahlreiche Gremien protestiert. Bis zum 7. Januar haben 1.443 ver.di-Mitglieder eine Petition unterzeichnet, in der es u.a. heißt: „Unsere Besorgnis gilt der innergewerkschaftlichen Demokratie und dem Selbstverständnis von ver.di als Mitgliederorganisation. ... Unser Kollege Orhan Akman (steht) wie kaum ein anderer für neue Ideen und Konzepte, um unsere Gewerkschaft progressiv weiterzuentwickeln. ... Wir kennen seine positive Rolle in den Debatten sowie bei den Aktionen und Streiks, Sofortige Rücknahme der Kündigungen gegen Orhan Akman!“ [3]

 Er selbst erklärte nach seinem Erfolg beim Arbeitsgericht am 13. Dezember: „Nun ist der ver.di-Bundesvorstand aufgefordert, diesem Trauerspiel endlich ein Ende zu setzen und mich an meinen Arbeitsplatz zurückkehren zu lassen. Juristische Auseinandersetzungen vor den Arbeitsgerichten nutzen niemandem und freuen nur unsere gemeinsamen Gegner.“ [4]
Quellen & Links

[1] Link 14.12.22

[3] Link

[4] orhan-akman.de/2022/12/statement



Seit einiger Zeit gibt es bei ver.di interne Streitigkeiten um den langjährigen Berufsfachgruppenleiter im Einzelhandel Orhan Akman

Im Rahmen seiner Bewerbung auf einen Sitz im Bundesvorstand der ver.di sprach er tiefgreifende Probleme der Gewerkschaft wie Mitgliederschwund und daraus resultierende mangelnde Betreuungsarbeit der Betriebe an. Konsequent forderte er die verantwortlichen ver.di-Bundesvorstandsmitglieder zum Rücktritt auf, um Stellvertreterpolitik zu verhindern und der Entfremdung von der Basis entgegenzuwirken. Akman forderte einen kämpferischeren Gewerkschaftskurs.

Zuletzt wurde Orhan Akman dann gleich mehrfach gekündigt. Während sich die Gewerkschaft bezüglich der Beweggründe gegenüber der Öffentlichkeit in Schweigen hüllt, wird auch dem Betroffenen nichts Konkretes mitgeteilt. Die Zeitung junge Welt berichtete, Akman würde vorgeworfen „gewerkschaftsschädigendes Verhalten“ und „Weitergabe von Interna an Journalisten“ begangen zu haben. Akman hatte Anfang August berichtet, dass über geleakte Vorwürfe der Vetternwirtschaft bei der Vergabe von hauptamtlichen Stellen innerhalb der Gewerkschaft umgänglich aufgeklärt werden müsse. 

Dass etliche ver.di KollegInnen um die innergewerkschaftliche Demokratie beunruhigt sind und deshalb eine Petition zur Wiedereinstellung Akmans ins Leben riefen, ist verständlich. Auch wir sind entsetzt darüber, wie gewerkschaftsintern mit Kritik umgegangen wird. Weiterhin beunruhigend ist, dass sich die Gewerkschaft ver.di in Zeiten historischer Probleme (Inflation, Krise, Krieg) und historischer Streiks (TV-E NRW, Hafenarbeiterstreik Hamburg) so zerstritten präsentiert und lieber interne Fehden auszufechten scheint, anstatt gegen die drohende Verarmung der arbeitenden Klasse mobil zu machen.
Wir fordern die Wiedereinstellung von Orhan Akman!

Ohne die Möglichkeit der Kritik und ohne innergewerkschaftliche Demokratie kann es keine starken Gewerkschaften geben!

Basisdemokratie real durchsetzen!

Stellvertreterpolitik abschaffen!

Das alles würde ver.di als Kampforganisation der abhängig Beschäftigten real stärken.

Doch auch ein kämpferischer hauptamtlicher Apparat in den Gewerkschaften nützt uns nichts, wenn wir als Beschäftigte in den Betrieben nicht mitziehen und nicht eine kämpferische Gewerkschaft mitgestalten!

Deshalb: Jetzt erst recht – rein in die Gewerkschaft!

Für mehr Lohn, für eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich und gegen die Abwälzung der Krise auf uns!


finde die SDAJ Gruppe in deiner Nähe!

Orhan Akman: Wer sich wegduckt, überlässt den Rechten die Räume
Kandidatur für den ver.di-Vorstand bei youtube unter: Link

Quelle: Rote Fahne, SDAJ, youtube