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24.02.2025 - von Frank Kedzierski
Expert Photovoltaics (BIPV) and Energy storage, project management specialist, quality management officer, Corporate Social Respansibility Manager (CSR Manager), Lecturer of renewable energies, Data Protection Officer
Die Wahl ist abgeschlossen, und in den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob eine neue Regierung Deutschland wieder auf den richtigen Weg bringen kann. Fragt man mich jetzt, ob das für mich mit jetzt 61 Jahren etwas ändern wird – eher nicht.
Seitdem Corona mir meine Arbeit gekostet hat, bin ich auf der verzweifelten Suche nach einer neuen Position. Trotz meiner soliden Ausbildung und der zahlreichen Qualifikationen werde ich als „Ü60“ vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen und abgelehnt. Dabei möchte ich arbeiten. Auf jeden Fall!
Am Anfang war das Arbeitsamt optimistisch, dass es mir rasch eine Stelle vermitteln könne – doch diese Einschätzung hat sich völlig gewandelt. Bei über 3500 Bewerbungen habe ich aufgehört die Absagen zu zählen. Immer wieder die Standard Absagen. Fragt man nach, wird einem nur selten mal ehrlich geantwortet. Klar, niemand möchte sich diskriminierend äußern oder Risiken eingehen. Was also tun?
Weiterbildung ist für mich von großer Bedeutung, und das in ausreichendem Maße. Letztendlich gilt, die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn man sich heute meinen Lebenslauf anschaut, ist es kaum nachvollziehbar, dass jemand mit meinem Hintergrund Schwierigkeiten hat, einen Arbeitsplatz zu finden – gerade in einer Zeit, in der Fachkräfte mit entsprechendem Wissen mehr denn je gefragt sind. Dazu kommt eine internationale Erfahrung, die einzigartig ist.
Keine Möglichkeit. Selbst das Trommeln mit all meinen zur Verfügung stehenden Optionen trägt nicht dazu bei. Briefe an die Antidiskriminierungsstelle bringen keinen Erfolg. Selbst der Austausch mit Fachleuten in der TV-Sendung Morgenmagazin bringt mich nicht voran. Herr K., der arbeitslos ist, hat alles richtig gemacht und ja, es stellt ein gesellschaftliches Problem in unserer Gesellschaft dar. Schöne Worte, aber ich komme damit nicht voran.
Natürlich weiß ich mittlerweile, dass es eindeutig eine Diskriminierung ist. Aber wie kann ich das ändern? Wie kann ich einen potenziellen Arbeitgeber von mir überzeugen? Was mache ich nicht richtig? Es wird ein professioneller Coach benötigt, um Analysen vorzunehmen und mögliche Fehler auszuschließen. Zumindest geht es für mich um einiges. Es muss also nicht irgendein Job-Coach sein, sondern einer, der wirklich gut ist. Es ist notwendig, die Sache mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten – jede noch so kleine Komponente wird untersucht und auf ihre Richtigkeit hin kontrolliert. Das Resultat: Mit geringfügigen Anpassungen ist alles überaus perfekt. Es stellt sich jedoch zusätzlich die Diagnose und damit die Frage nach dem „warum“, dass ich keinen Job finde. Und da ist es wieder: Ihr Alter ist 61 Jahre.
Frustration breitet sich aus, und ich bemühe mich verzweifelt, nicht zu fallen. Altersvorsorge? Welche Art von Rente ist das bitte? Ohnmächtig und ohne Alternativen muss ich mitansehen, was jetzt auf mich zukommt. Es dauert nicht mehr lange, dann werde ich im Bürgergeld angekommen sein, und spätestens dann wird mir klar sein, dass es für mich keinen Ausweg aus diesem Zustand geben wird.
Fachkräftemangel…. ach ja – interessant! Es fehlen mir die Worte, um darauf zu antworten.
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