Diskriminierung melden
Suchen:

KVB will Stellungnahme erarbeiten

11.12.2006 - von KVB

KVB schreibt an das Büro gegen Altersdiskriminierung e.V.

11. Dezember 2006[/b]
Sehr geehrte Frau Schweitzer, sehr geehrte Frau Klein,
vielen Dank für Ihre E-Mail.

Leider verzögert sich die erbetene Stellungnahme des Fachbereichs aufgrund des Fahrplanwechsel unerwartet. Wir bitten um Verständnis.

Nach telefonischer Rücksprache können wir Sie vorab darüber informieren, dass auf der Linie 5 nach Möglichkeit der Disposition Stadtbahnwagen mit Mittelstangen aufgrund der bekannten Problematik zum Einsatz kommen. Wegen Wartungs- und Reparaturarbeiten kann jedoch keine feste Zusage über die Einsatzzeiten der Fahrzeuge gemacht werden. Darüber hinaus ergibt sich das Problem, dass Rollstuhlfahrer oder Fahrgäste mit Kinderwagen Schwierigkeiten haben, wenn Fahrzeuge mit Mittelstange eingesetzt sind. Dies war auch der Grund, weshalb die Mittelstangen seinerzeit entfernt wurden. Da auch auf der Linie 5 aufgrund vorgenannter Umstände verschiedene Fahrzeugtypen eingesetzt werden müssen führt dies dazu, dass nicht auf allen Kursen Fahrzeuge mit Mittelstangen in den Türen fahren.

Bitte betrachten Sie diese Information als Zwischenbescheid. Sobald die endgültige Stellungnahme des Fachbereichs vorliegt, werden wir uns wieder mit Ihnen in Verbindung setzen.

Mit freundlichem Gruß
Kölner Verkehrs-Betriebe AG
i. A. Ludwig Gleß
Verbesserungsmanagement
Bereich 1312

Büro gegen Altersdiskriminierung e.V. an: KVB
8.12.2006


Auf unseren Brief vom 10.11.2006 teilten Sie uns am 24.11.06 mit, zum "Vorgang KT 81006362" eine Stellungnahme einholen zu müssen.
Inzwischen sind 14 Tage vergangen. Wenn es so schwierig und zeitaufwendig ist, den von uns geschilderten Sachverhalt zu überprüfen, schicken wir Ihnen gerne Fotos zu, auf denen Sie ersehen können, dass die neuen Bahnen, die auf auf der Linie "5" eingesetzt werden, keine Mittelstange haben, an der sich ältere Menschen festhalten und hochziehen können, um die hohen Tritte an den genannten Haltestellen zu bewältigen.

Wir bitten um Rückmeldung.
Mit freundlichem Gruß
Büro gegen Altersdiskriminierung e.V.
Hanne Schweitzer und Marlies Klein


Büro gegen Altersdiskriminierung e.V. an:

Kölner Verkehrsbetriebe AG

Der Vorstand
Werner Böllinger
Walter Reinarz
Dipl. Kauffrau Edith Wurbs
Kuno Weber
Scheidtweilerstr. 38
50933 Köln

Köln, 10.11.2006

Betr.: Straßenbahn Linie 5 Haltestelle Gutenbergstrasse und Liebigstrasse beide Fahrtrichtungen

Sehr geehrte Damen und Herren,
wie Sie wissen, werden die Haltestellen der Linie „5“ ,die außerhalb des U-Bahn- Bereiches liegen, bei den baulichen Veränderungen des Kölner Schienennetzes nicht berücksichtigt.

In regelmäßigen Abständen sind Sie im Jahr 2003, 2004 und 2005 durch Briefe* und Telefonate vom Büro gegen Altersdiskriminierung und in Bürgeranhörungen und Bürgerversammlungen darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Haltestellen Gutenbergstraße und Liebigstraße für ältere Menschen eine Zumutung darstellen.
Die extrem hohen Stufen der Straßenbahn hinauf- oder hinabzusteigen, ist vielen älteren Menschen entweder überhaupt nicht möglich, oder nur mit allergrößter Mühe. Dazu kommt, dass die neuen Wagen das Einsteigen zusätzlich erschweren, weil es beim Einstieg keine Mittelstange mehr gibt, an der man sich hochziehen kann.

Ohne Umschweife haben KVB-Vertreter – z.B. bei einer von Frau Krämer einberufenen Bürgerversammlung im Jahr 2005 die Berechtigung der zahllosen Beschwerden zugestanden.

Abhilfe wurde aber bis heute nicht geschaffen. Die Aussage von KVB-Vertretern, dass in fünf bis sieben Jahren vielleicht wieder Geld in der Kasse sei, und dann Abhilfe geschaffen und die Bahnsteige höher gebaut werden könnten, nützt den Menschen aktuell überhaupt nichts.

Wir fordern Sie deshalb dringend auf, im Interesse der älteren KVB-Kunden der
Linie „5“, wenigstens dafür Sorge zu tragen, dass zuverlässig einmal pro Stunde eine Bahn fährt, die zumindest an einem Aus/Einstieg eine Mittelstange hat.
Ihr Slogan „Im Dienste der Bürger dieser Stadt“ sollte für alle KölnerInnen gelten! Ältere Menschen sind keine BürgerInnen zweiter Klasse.
Mit freundlichen Grüßen
Hanne Schweitzer

* Reaktion auf 12 Briefe seit dem Jahr 2003 bisher: Eine Empfangsbestätigung der KVB, ein Brief des Oberbürgermeisters mit dem Hinweis, dass er das Schreiben an den zuständigen Dezernenten weitergeleitet hat, eine Eingangsbestätigung von der Fraktion der CDU.

Link: http://www.kvb-koeln.de
Quelle: Mail an das Büro gg. Altersdiskriminierung

Weitere Artikel, nach dem Datum ihres Erscheinens geordnet, zum Thema Sonstiges:
06.12.2006: Vom Sinn des langen Lebens
06.12.2006: +++ Etwas BESONDERES: Rollstuhldancing
05.12.2006: Dating Cafe: 45 + Frauen altersdiskriminiert

Alle Artikel zum Thema Sonstiges