Pensionskasse der Deutschen Wirtschaft: Ermittlungen

21.06.2004

Wegen dubioser Immobiliengeschäfte ermittelt die Staatsanwaltschaft Duisburg gegen die Pensionskasse der Deutschen Wirtschaft, PKDW.

Wie der Spiegel berichtet, wurden im Geschäft mit der betrieblichen Altersvorsorge mehrere tausend Rentner Opfer der Immobilientransaktionen der PKDW. Das ehemalige Vorsorgewerk der chemischen Industrie, an dem Betriebe wie etwa Merck, BP und Veba Oel angeschlossen sind, habe Ende 2002 kein Eigenkapital mehr besessen. Die Pensionskassen-Manager hätten einen Verlust von 153 Millionen Euro produziert. Die Mitgliederversammlung mußte deshalb 2003 die Pensionsleistungen für rund 12.000 Rentner um bis zu 25 Prozent herabsetzen. Vor allem wären Investitionen in maßlos überteuerte Immobilien getätigt worden, darunter Kur- und Freizeitanlagen. Aus dem Prüfbericht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht gehe hervor, dass "der Betrieb von Hotel- und Gastronomiebetrieben nicht zu den Geschäften gehört, die eine Pensionskasse betreiben darf". Dem ehemaligen Geschäftsführer der PKDW drohe eine Klage auf Schadensersatz. Den ehrenamtlichen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, bei denen es sich meist um Manager der angeschlossenen Unternehmen handele, sollen gerichtliche Verfahren erspart bleiben, falls die kommende Mitgliederversammlung dem zustimme.

Die PKDW hatte im Jahr 2004 an aktiven Mitgliedern 45.092 und
13.393 Rentner. Die Kapitalanlagen beliefen sich auf 1.016.508 tausend Euro.
Bernd Walgenbach ist seit 2001 Vorsitzender des Vorstandes der Pensionskasse der Deutschen Wirtschaft. Er verantwortet eine Milliarde Euro an Geldern. Walgenbach war von 1995 bis 2000 Treasurer bei der Hochtief AG und von 1990 bis 1995 Firmenkundenbetreuer bei der Dresdner Bank AG.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2703
Quelle: TAZ 21.6.04; spiegel 24/2004