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Suizid von älteren Menschen

13.09.2004 - von A. Langenbeck

Alle 47 Minuten soll sich in der Bundesrepublik Deutschland ein Mensch das Leben nehmen. Im Jahr 2002 habe es 11.163 Selbsttötungen gegeben. 5.106 Männer und 3.057 Frauen, erklärte der Vorsitzende der Initiativgruppe "Nationales Suizid-Präventionsprogramm", Armin Schmidtke.

51,3 % der Frauen, die sich das Leben genommen haben, waren über 60, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur 27,5 % beträgt. Der Gesamtbevölkerungsanteil der Männer über 60 liegt bei 21,1%, die Suizidrate hingegen bei 36,7%.
Suizidgründe sind, so die WHO, Armut, Arbeitslosigkeit, Verlust nahestehender Menschen, Probleme am Arbeitsplatz oder auch mit der Justiz. Die Angst, ins Pflegeheim zu müssen und dort schlecht behandelt zu werden, führt bei vielen alten Menschen in der Bundesrepublik Deutschland zum Suizid. Die Das Institut für Rechtsmedizin an der Berliner Charité hatte dies in einer Untersuchung ermittelt.

Erstmals habe man in einer Studie die Suizidmotive der 65 bis 95Jährigen untersucht. Dabei wurden 130 Suizidfälle in der Zeit von 1995 - 2003 analysiert. Fazit: In Abschiedsbriefen haben fast alle Betroffenen kundgetan, dass sie mit der Beendigung ihres Lebens die Einweisun in ein Pflegeheim verhindern wollten.

Quelle: Frankfurter Rundschau, 10.und 13.9.04.

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