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Kindererziehungszeiten: Brief an Hart aber fair

Los Angeles, 2012 Foto: H.S.

17.10.2013 - von Lisette Milde

Lisette Milde, einst Kostümbildnerin in Bayreuth, aktive Graue Pantherin, aktive Feministin, aktive Altersdiskriminierungen Aufdeckende und nicht zu vergessen, Mutter von drei Kindern und noch mehr Enkelkindern, schreibt an die TeilnehmerInnen des Diskutantenstadls Hart aber fair, der am 9. 9. 2013 ausgestrahlt wurde:

"Schade, dass ich als betagte Mutter von drei Kindern nicht ganz so fröhlich sein konnte, wie einige der TeilnehmerInnen. Ich finde nämlich die Sache nicht ganz so heiter, wie Frau von der Leyen es darstellt.

Die Kindererziehungsrente ist für jedes meiner drei Kinder um ganze 0,7 Cent erhöht worden, das macht insgesamt 21 Cent. Mein anteiliger Beitrag zur Kranken- und Pflegeversicherung ist gleichzeitig aber um 14 Cent gestiegen. Da kommt Zorn statt Freude auf!

Weil die Rentenkasse immer wieder für Fremdentnahmen missbraucht worden ist, wird an uns gespart. Ausgerechnet wir älteren Mütter, die wir schon durch den nicht von uns verschuldeten Krieg um Kindheit und Jugend betrogen waren, mußten feststellen, dass für uns die Rentenkasse leer war. Sie war u.a. für die neue Kriegsausrüstung geplündert worden. (Gründung der Bundeswehr)

Mir ist wohl bewußt, dass es für die Einführung der Kindererziehungsleistungen keine Rücklagen gab. Aber es ist nicht zu begreifen, warum das in all den Jahren nicht geändert worden ist. Verprasst wurde genug Geld.

Die Mutter von Frau von der Leyen hat Anfang der 1980iger Jahre über das Radio gesagt: "Wo der Mensch nicht mehr in Not ist, gibt er die Bindung zur Familie auf." Seitdem ist mir bewusst, dass die hohe Politik sich die Bittsteller vom Halse hält, indem sie die Masse Volk arm hält und sie nach dem Subsidiaritätssystem gnadenlos für einander verpflichtet. (Das ist ja auch eine Lösung!)

Seit Jahren führe ich privat ein Zeitungsarchiv, in dem sich einige interessante Veröffentlichungen nachschlagen lassen. Da wundert sich die Frau, wie die Rentenkasse auch durch Personalmanipulation (durch Verbeamtung von bisher Angestellten), zu Ungunsten der Pflichtversicherten runtergewirtschaftet wird, zum Nachteil der Pflichtversicherten Rentenanwartschaften.

Solange ich mich mit dem Thema Rente befasse, so lange wird der Kreis deren, die sich an der Rente derjenigen, denen die Rente zusteht, bereichern, immer größer. Spürbare Nutznießer sind - wie könnte es anders sein, auch die Banken - dank der Zwangseinführung der bargeldlosen Zahlungsverpflichtung. Da sind die Beträge schon vom Konto abgezogen, noch ehe die rechtmässigen Bezieher den Eingnag ihres Geldes wahrnehmen konnten.

Unglaublich dieses System!

Link: Kindererziehungszeiten: Eine Frau hat geklagt
Quelle: Brief an die Redaktion

Weitere Artikel, nach dem Datum ihres Erscheinens geordnet, zum Thema Rente:
12.10.2013: Kindererziehungszeiten: Eine Frau hat geklagt
08.10.2013: Kindererziehungszeiten + Koalitionsverhandlungen
24.09.2013: DGB + Ostrenten + Leiharbeitertarifvertrag

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