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GYSI ZU RENTENPOLITIK + ALTERSARMUT

Graz, 092013 Foto: H.S.

12.01.2015 - von HJD + Büro Gysi

Im Nachgang zu meinem Schreiben an die SPD hatte ich auch die Linke angeschrieben. Während andere Parteien und Politiker sich durch Schweigen auszeichnen, finde ich die
Aussage unten passabel.
- mfg. H.D.J. -

Von: Gysi Gregor [mailto:gregor.gysi@bundestag.de]
Gesendet: Montag, 5. Januar 2015 14:25 An: H-DJ Betreff: AW: Rentenentwicklung und Altersarmut


"Sehr geehrter Herr J.,
vielen Dank für Ihre Nachricht, die leider sehr zutreffend die Situation der Rentnerinnen und Rentner, vor allem der kommenden Generationen, beschreibt.

Wir haben uns stets gegen die Rentenkürzungen ausgesprochen und uns für eine Stärkung der Gesetzlichen Rentenversicherung eingesetzt. Unser Reformmodell sieht vor, dass alle Einkommen in die GRV einbezogen werden müssen, auch die der Beamten, Selbständigen, Abgeordneten und Minister, wobei die Beitragsbemessungsgrenzen aufzuheben wären, wie das etwa in der Schweiz praktiziert wird.

Dadurch könnte das Rentenniveau wieder steigen und auch andere Kürzungen wieder rückgängig gemacht werden, wie etwa die Abschläge bei Erwerbsminderungs- und Erwerbsunfähigkeitsrenten, denn die Leute können ja schlicht nichts dafür, wenn sie krankheits- oder invalidenbedingt gezwungen sind, früher in Rente gehen zu müssen.
Diese Bundesregierung weiß zwar genau um die Probleme der steigenden Altersarmut, aber sie tut nichts dagegen".

Von: H-DJ[mailto:hd.xxxx@ t-online.de] Gesendet: Freitag, 19. Dezember 2014 19:45 Das iist die Mail von H-DJ, auf die das Büro Gysi wie oben zu lesen reagiert hat.

An: Gysi Gregor
Betreff: Rentenentwicklung und Altersarmut
guten Tag,
ich möchte gerne wissen, wie der Bundestag oder generell die Politik zur weiteren Entwicklung der Rente steht. Ich verstehe nicht, daß ein Großteil der 20 Mio. Rentner über kurz oder lang in die Altersarmut getrieben wird und sämtlich Ersparnisse aufzehren muss, während Pensionäre, Richter, Abgeordnete eine gesicherte Existenz im Alter haben.

Renten wie die Künstlerkasse u.a. sind gegen Zugriffe der Politiker geschützt, während die GRV permanent geplündert wird u.a. auch jahrzehntelang über versicherungsfremde Leistungen. (jüngstes Beispiel Mütterrente)

Bisher wird nur über Generationengerechtigkeit und andere Totschlagsargumente eschwafelt und die Generationen werden gegeneinander aufgehetzt, als ob wir Alten den Jungen etwas wegnehmen.
Wir haben uns mehr als 40 Jahre eingebildet, daß unsere Altersbezüge zusammen mit dem Ersparten für ein gesichertes Auskommen im Alter reichen.

Es gibt keine Zinsen mehr, die Renten werden permanent gekürzt, wir werden von der Entwicklung abgekoppelt, die Preise steigen – einen Inflationsausgleich hat es in den vergangenen Jahren nicht gegeben - , die Gesundheitskosten steigen massiv im Alter (Igel-Leistungen) etc…etc… wir werden enteignet.

Bisher haben die Rentner keine Lobby; wenn sich das ändern sollte, können sich alle Parteien in Berlin warm anziehen. Oder wenn es den Jüngeren klar wird, daß sie im Alter auf 43% gequetscht werden.

Ich höre gerne von Ihnen. So kann es nicht weitergehen. Die schwarze „0“, auf der die CDU herumreitet ist der wahre Hohn, weil er auf Kosten der Sozialkassen erschwindelt wird.

mit freundlichem Gruß
H-D.J.

Link: Rente: Bürger fühlen sich hinter die Fichte geführt
Quelle: Mail an die Redaktion