Beuel, 2015 Foto: H.S.
14.08.2015 - von M.M.
An der Universität Hamburg wird ein "Kontaktstudium" für Seniorinnen und Senioren angeboten. Was auf den ersten Blick durchaus positiv wirken kann, ist auf den zweiten Blick pure Altersdiskriminierung wie dieser Artikel aus der Hamburger Morgenpost zeigt. Man lasse sich nur folgenden Absatz auf der Zunge zergehen:
"Die Älteren nehmen den Studenten nichts weg. Sie schreiben weder Seminararbeiten, noch halten sie Referate. Hartung: "Außer, es bleiben ungeliebte Themen übrig."
In anderen Worten: "Student" zu sein und "älter" sind unüberwindbare Gegensätze. Auch haben nur "jüngere" Menschen ein Anrecht auf ein Studium. Die "Aäteren" sollen sich bitte mit dem begnügen was übrig bleibt. Davon abgesehen, dass dies absolut menschenverachtend ist, mag dies auch eine Erklärung dafür sein, dass deutsche Unis so langweilig und eingefahren im internationalen Vergleich sind.
Wenn nur Leute mit geradlinigen Lebensläufen, die von der Schule direkt an die Uni gegangen sind und das bleiben, eine Professur erhalten und nur bestimmte Altersgruppen zugelassen sind, sind die Perspektiven entsprechend einseitig. Es fehlen vor allem Menschen die das "wirkliche Leben" außerhalb von Uni und Schule kennen. Die deutschen Profs sind oft relativ weltfremd, was sich unter anderem darin zeigt, dass deutsche wissenschaftliche Publikationen in einer relativ unverständlichen Sprache geschrieben sind.
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Während sich die bundesdeutschen Universitäten und auch die Berichterstatter in den Medien noch in der Steinzeit befinden, sieht das in Großbritannien z.B. ganz anders aus, Siehe dazu die Zeitung telegraph:Link
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