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Heute Leiharbeit, morgen Altersarmut

Köln, 2015 Foto: H.S.

04.02.2017

„Eine Million Leiharbeiter sind kein Grund zum Feiern. Seit der Reform im Jahre 2005 hat sich die Zahl der Leiharbeiter mehr als verdreifacht. Dies ist kein Erfolg, sondern oft eine Einbahnstraße in Richtung prekäre Beschäftigung, weil unsicher und meist schlecht bezahlt..." (DGB, Buntenbach) Link Im Juni 2016 waren 1,006 Millionen Leiharbeitnehmer in Deutschland sozialversicherungspflichtig oder ausschließlich geringfügig beschäftigt. Der Anteil der Leiharbeitnehmer an der Gesamtbeschäftigung liegt bei knapp drei Prozent. (…) Die
Zeitarbeitsbranche ist von hoher Dynamik geprägt. Im ersten Halbjahr 2016 wurden 678.000 Beschäftigungsverhältnisse neu abgeschlossen und 616.000 beendet. (…) Knapp drei von zehn Leiharbeitsverhältnissen enden nach weniger als einem Monat; 15 Prozent nach mehr als 18 Monaten. (...) Die Bruttoarbeitsentgelte in der Zeitarbeit liegen deutlich unter den im Durchschnitt über alle Branchen erzielten Entgelten..." Aus "Blickpunkt
Arbeitsmarkt" vom Januar 2017 (pdf)
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In diesem Zusammenhang muss daran erinnert werden, dass Stefan Körzell vom DGB- Verhandlungsführer der "DGB-Tarifgemeinschaft Leiharbeit" - im Interview mit der "Jungen Welt" sagte: Wir wollen die Leiharbeit nicht abschaffen. Sie muss aber wieder eingesetzt werden, wie es ursprünglich vorgesehen war: vorübergehend, bei Auftragsspitzen, etwa bei unvorhergesehenen Ereignissen oder Krankheitsfällen. Die Beschlusslage des Deutschen Gewerkschaftsbunds ist da eindeutig…”

Unser Kommentar dazu lautete (im Dossier zur Tarifrunde Leiharbeit
2016/17, dort ist auch das Interview verlinkt): Früher gab es dafür Personalreserven von bis zu 15%, aber die (internationale)
Wettbewerbsfähigkeit war auch dem DGB wichtiger… Und: Eine eindeutige Definition von “Gleicher Lohn für gleiche Arbeit” und das Verbot der Leiharbeit müssen offensiver auf den Tisch! Die neuen Zahlen geben uns Recht.
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Link: Nahles und ihr Gesetzentwurf zur Zeitarbeit
Quelle: labournet.de