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Offener Brief an Peer Steinbrück

18.05.2005 - von Hanne Schweitzer

Sehr geehrter Herr Steinbrück!
In NRW leben derzeit 3,2 Millionen über 65Jährige, 1,8 Mio. Schwule + Lesben, 1 Million Behinderte, sowie etliche BürgerInnen, deren Religion oder Weltanschauung Anlass für Diskriminierungen ist.

Glauben Sie wirklich, dass diese rund 6 Millionen BürgerInnen in NRW nicht wissen, dass Sie, Herr Steinbrück, sich durch ihre Stimmenthaltung im Bundesrat ausdrücklich gegen den Schutz dieser BürgerInnen vor Diskriminierung im Zivilrecht ausgesprochen haben?

Glauben Sie tatsächlich, dass ein Drittel der Bevölkerung in NRW nicht weiß, welche Konsequenzen die 1:1 Umsetzung des Antidiskriminierungsgesetzes haben würde?

Diskriminierungen aus Gründen des Alters, der sexuellen Orientierung, einer Behinderung, einer Weltanschauung und der Religionszugehörigkeit bleiben weiter erlaubt:

· beim Zugang zum Sozialschutz,
. zu Waren,
. zu Dienstleistungsangeboten.

Glauben Sie tatsächlich, Herr Ministerpräsident, dass ein Drittel der Bevölkerung in NRW nicht weiß, wes` Lied Sie singen, wenn Sie „Bürokratie“ als Argument gegen die Verwirklichung der Gleichbehandlung anführen?

Mit freundlichen Grüßen
Büro gegen Altersdiskriminierung e.V.
Mitglied im Kölner BürgerInnenforum Vielfalt statt Diskriminierung

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=3272
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung e.V.

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02.05.2005: Spiegel hetzt gegen Antidiskriminierungsgesetz
29.04.2005: Roland Koch nennt Antidiskriminierungsgesetz Zeugs
28.04.2005: Neuer Zeitplan für das Ad-Gesetz

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