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Direktversicherung: Mail an Beate Müller-Gemmeke (Grüne)

Cascais, Foto: H.S.

19.06.2017 - von W.G.

An die Abgeordnete des Deutschen Bundestages Frau Beate Müller-Gemmeke, Mitglied im Petitionsausschuss für Bündnis90/Die Grünen und Sprecherin für Arbeitnehmerlnnenrechte
...
Sie schreiben mir: "lnnerhalb der Fraktion stellen wir uns der Verantwortung und diskutieren gerade, auf welchem Wege die Betroffenen (das müssten eigentlich wir Direktversicherungsgeschädigten sein!?) unterstützt und entlastet werden können." Liest sich ganz toll. Allerdings kann ich, können wir, hier leider kein öffentliches Statement und Dahinterstehen registrieren - oder sollte ich da so daneben sein?

Auch Ihre Partei, Ihre Fraktion werden wir nach ihren Taten (vorerst dann halt zwangsläufig, wenn auch zweifelnd, mal zunächst nach den Aussagen Ihres Wahlprogramms) beurteilen! Sie, Ihre Fraktion tragen/trägt halt die schwere Altlast, in damaliger Regierungs-Mitverantwortung und Mitinitiator dieses berüchtigt berühmten, uns Direktversicherungsgeschädigte arg gebeutelt habende und immer noch beutelnde Gesundheitsmodernisierungsgesetzes gewesen zu sein. (Mindestens ein Mal jeden Monat werden wir alle an Sie erinnert und schließen Sie in unsere Abendgebete mit ein!)

Alle "Grüne" haben mit JA gestimmt an diesem schwarzen Freitag, den 26.09.2003, kein/e Einzige/r mit NEIN, gerade mal Herr Werner Schulz hat sich der Entscheidung enthalten.

Und wenn man im Laufe der letzten Jahre gesehen hat, wie die Mitglieder Ihrer Fraktion im Petitionsausschuss, und dabei auch Sie, sehr geehrte Frau Müller-Gemmeke, über die diversen Petitionen in unserem Unrechtsthema entschieden haben, wird es halt schon sehr eng mit dem Glauben an Ihre wohlklingende Worte!

Halten Sie sich mal vor Augen:
Wenn ich, wenn wir Kassenpatienten-Bürger rnir/uns meine/unsere Entlohnung wie die meisten (heute wissen wir, daß die die Gescheiteren waren und uns auslachen können und das ja auch tun), anstatt in der Auszahlungsform des zunächst jahre-/jahrzehntelangem (unter Verzicht für uns und unsre Familien mit den Kindern !) Wegsparens für eine spätere Vermögens-Auszahlung uns hätten ebenfalls in der konventionellen Auszahlungsform der ganz normalen sofortigen monatlichen Vollausbezahlung hätte/n geben lassen,
1. müßten wir heute nicht für die Arbeitgeber deren Anteil mitbezahlen
2. müßten wir heute nicht für Entlohnung vor 1995 auch noch PV-Beiträge bezahlen
3. müßten wir heute nicht für Kapitalerträge KV-/PV-Beiträge zahlen
4. müßten wir heute nicht im Falle der damaligen Entlohnung über der BBG überhaupt KV-/PV-Beiträge bezahlen
5. müßten wir heute nicht Einbußen an unserer vorsätzlich so schon zu immer weniger Wert gemacht werdenden gesetzlichen Rente hinnehmen (= durch dieses auch noch geförderte Sparmodell Direktversicherung erhalten wir bekanntermaßen weniger Rente - sogar das gesamte Rentenniveau wird gesenkt! - und jetzt lassen Sie uns auch noch von unserer für einen kleinen Ausgleich dafür unter Verzicht weggesparten Entlohnung nicht gerade geringe Teile so halt wegnehmen, und jetzt müssen wir schon wieder verzichten!
6. hätten wir nicht im Krankheitsfall (> sechs Wochen) weniger Krankengeld bekommen
7. hätten wir nicht im Not- oder gar persönlichen Katastrophenfall Kürzungen des Arbeitslosengeldes hinnehmen müssen (wurden Sie in Ihrem Arbeitsleben schon mal ungeplant arbeitslos gemacht? - ich schon, ich weiß auch hier aus ganz persönlicher Erfahrung, von was ich rede)
8. müßten wir nicht, die wir als Jüngere unter aktuellem Verzicht auf Politiker dringendem Rat freiwillig schon für später gespart und verzichtet haben, jetzt im Alter auch, schon wieder verzichten, diesmal auf Politiker richterlich überwachten Anordnung zwangsweise
9. hätten wir nicht alle, wir Direktversicherungsgeschädigten nicht und Sie Volksvertreterinnen
und Volksvertreter nicht (wobei Sie ja eher bedeutend weniger) dieses jahrelange schon zum Hals raus hängende Unrechtstheater mit seinen falschen Termini (eine Katze ist halt eben doch eine Katze, und nicht ein Hund) im Genick
10.müßten wir uns nicht dazu noch sagen lassen "da haben Sie wohl die Arschkarte gezogen" (= ist also das Sparen mit dem sogar staatlich geförderten Modell Direktversicherung seit dem von den Bündnis 90/Die Grünen, Ihrer Partei, Ihrer Fraktion, sehr geehrte Frau
Müller-Gemmeke und Ihren damaligen roten Seniorpartnern ins Leben gerufenen GMG die Arschkarte für uns abhängig beschäftigte Kassenpatientenbürger ? !)

Wie wollen Sie den jungen, jetzt noch in Lohn und Brot stehenden abhängig beschäftigten Kassenpatientenbürgern unserer Welt das private Sparen, sogar Vorsorgen fürs Alter nach einem von Politikern kreierten (wahrscheinlich dazu wieder von der Assekuranz dann stark beworbenen) "Modell" "schmackhaft" machen bei solchen Gegebenheiten?

Unsere Kinder, Neffen, Nichten, Enkel erleben jahrelang hautnah, und andere haben erfahren und erfahren es immer noch, was "man" uns, die wir auf dringendes Anraten von unseren(?) Volks(?)vertretern gehandelt haben, heute schon viele Jahre antut. ...

Wollen, werden Sie, sehr geehrte Frau Müller-Gemmeke dabei sein, mitstreiten, dieses Unrecht bei der Auszahlung von vor 2004 abgeschlossenen DirektversicherungsVerträgen zu beseitigen, ebenfalls rückwirkend?

Zum dritten Punkt Ihrer Mail. Ich glaube Ihnen schon, daß auch Sie gesetzlich krankenversichert sind. Das kann ja mehrere Gründe haben. Aber ich weiß auch, daß es Zusatzversicherungen gibt und wie viel die kosten und wer sich die leisten kann und leistet. Insofern wirkt Ihre Klarstellung nicht so sehr auf mich, und meine eigenen Erlebnisse aus unserer, der Massen-Normalos Praxis erspare ich Ihnen hier. Denn das ist ein anderes nicht nur abendfüllendes Thema, wobei ich die ldee der Bürgerversicherung eigentlich gar nicht so schlecht finde. Aber das grundsätzliche Problem wird halt auch dieses Modell nicht lösen können.
...
Nun wird die Sommerpause den Bundestag und die Politik überkommen, danach stürzen sich alle Politmacher/innen und die Leute ihres jeweiligen Dunstkreises, die sich Vorteile daraus kalkulieren, in den heißen Wahlkampf.

Unser (für Sie alle ja) kleines, kleinbürgerliches Sorgen-Themachen (dazu kommt, daß wir ja "nur" sechs Millionen von dieser unseligen DV-Auszahlungs-Misere betroffene Bürger mit ihren Familien sind), mit dem "man" sich keine große Meriten glaubt verdienen zu können, wird im derzeitig großen Weltgeschehen untergehen gelassen, und wir bleiben (Ihnen als Schwäbin kann ich das ja so sagen) "die Seggel vom Volksfeschd", die Verlierer, die looser (frei nach Stephan Remmler = einer, hier sogar sehr viele sind immer der looser).

Aber es geht hier ja über das (für unsere Verhältnisse halt, für Leute wie Sie ist das ja gerade ein Monatseinkommen) jeweils viele Geld, das "man" uns von unserem mühsam ersparten Vermögen so halt wegnehmen lässt, hinaus und auch um das grundsätzliche Rechtsverständnis zwischen Volk und seiner Regierung mit ihren Richtern.

Bin mal sehr gespannt, wer sich nach dem 24.September d.J. so die Augen reiben wird und grüße Sie mit guten Wünschen für Sie und Ihre Geschäfte - carpe diem
Walter Götzl,
ein zwischenzeitlich zum verbitterten Rentner-Bürger gemachter Direktversicherungsgeschädigter, der wie Millionen andere ebenfalls halt die Arschkarte gezogen hat (ist halt doch sch . . . lecht, wenn man nach Empfehlungen "seiner" Politiker handelt)

cc: diverse Mitglieder Ihrer Fraktion und der innere Kreis der Direktversicherungsgeschädigten (I.G., e.V.,
Freelancer) und an der Problematik interessierte Bürger

Link: Direktversicherung: Warten auf die Partei der Gerechtigkeit
Quelle: Mail an die Redaktion