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Schwarzbuch Rente mit 70 ???? BUCHTIPP

13.09.2017 - von H.S.

Immer wieder gerne wird von Politikern und Wissenschaftlern eine Erhöhung des Rentenalters auf 70 Jahre (wie in den USA) ins Spiel gebracht.Das Unterfangen des lebenslangen Arbeitens kommentiert die italienische Autorin Donna Leon in Commissario Brunettis zweiundzwanzigstem Fall, indem sie Paola zu ihrem Mann Giedo sagen läßt: "Du wißt doch, seit neuestem ist es unsere Plficht zu arbeiten, bis wir tot umfallen. Bis wir beide soweit sind, hat man das rentenalter auf achzig hochgeschraubt. Dann fügt sie hinzu: "Nein, ich rede schlecht von unserren Politkern. Mit Frauen werden sie ein Einsehen haben und uns mit achtundsiebzig aufhören lassen."

Der Deutsche Gewerkschaftsbund und die ihm angehleden Gewerkschaften opponieren gegen Pläne zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Das Scharzbuch versucht einen Blick auf die Realität der Arbeitswelt und siehe da - in vielen Berufen ist es schon beim heutigen Rentenalter oft nicht möglich, den gesund und ohne Abzug von der Rente zu erreichen. Dazu kommt: Alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze sind in vielen Branchen nicht vorhanden oder gar nicht möglich.

Neben einer Darstellung der Rentenproblematik enthält das "Schwarzbuch Rente mit 70?" mehr als vierzig eindrücklichen Porträts die Arbeitswelt vieler Beschäftigter zur Sprache - auch ihre sorgenvollen Blicke auf die künftige finanz­ielle Situation als RentnerInnen Sachtexte informieren über Niedriglöhne, befristete Arbeitsverhältnisse und Leiharbeit. Ein Glossar erleichtert das Suchen.

Eine Buchbesprechung finden Sie auf der Webseite des DBG unter: Link

Schwarzbuch Rente mit 70.
Herausgeber Annelie Buntenbach, Markus Hofmann, Ingo Schäfer:
Rente mit 70. Ein Schwarzbuch.
Mit Texten von Alf Mayer.
192 Seiten, Ch. Links Verlag, Berlin 2017, 15 Euro (E-Book: 9,99 Euro). Link

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Der Bundesverband Rehabilitation warnt vor den Folgen der immer mehr zunehmenden Zahl an Minijobs für die Rentenentwicklung. Zu den jüngsten Entwicklungen erklärt die Bundesvorsitzende des Verbands, Ilse Müller: „Wenn beinahe jeder vierte abhängig Beschäftigte in einem Mini-Job arbeitet ... Weiterlesen unter:
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Link: 725 Millionen Euro nicht zur Arbeitsförderung genutzt
Quelle: DGB

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