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Reserven der Rentenversicherung schmelzen

24.10.2005 - von Hanne Schweitzer

Nur noch 20 % der Monatsausgaben hat die Rentenversicherung zur Zeit als Reserve hinterlegt. Ende November 05 wird wegen der monatlichen Schwankungen der Einnahmen zudem wohl ein Darlehen vom Bundesfinanzministerium in Höhe von 500 Mio. € benötigt, um die Renten auszahlen zu können. (Über den Zinssatz erfahren wir leider nichts.)

Der Schätzerkreis Rente, dem sogenannte Fachleute aus den Ministerien und der Rentenversicherungsträger angehören, erwartet für 2005 eine Senkung der Einnahmen von 0,8 Prozent.

Ihre Befürchtung: Zum Jahresende 2005 wird die Rentenversicherung nur noch Rücklagen von rund einer Milliarde Euro besitzen. Das entspräche 7 Prozent einer Monatsausgabe. Gesetzlich vorgeschrieben ist aber eine Reserve von 20 Prozent.

Herbert Rische, Chef der Deutschen Rentenversicherung hält eine Reserve in Höhe von einer Monatsausgabe für ausreichend. Aber woher nehmen?
Durch die vorgezogene pünktliche Abführung der Sozialbeiträge der Unternehmen um lediglich zwei Wochen, erhalten die Sozialkassen 2006 immerhin dreizehn statt zwölf Monatseinnahmen. Das bringt ein plus von 9,6 Milliarden.

Im September 05 ist trotzdem eine halbe Milliarde Euro Zuschuss für die Rentenkasse nötig, im Oktober 05 voraussichtlich 1,2 Milliarden Euro. Das sagte der Sprecher des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger VDR Dirk von der Heide. Ende November sei ausserdem eine Milliarde Euro zum Vorziehen von Beiträgen für die Kindererziehung nötig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Quelle: FAZ, 24.10.05, Kölnische Rundschau, 29.7.05

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