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Verein Handeln statt Mißhandeln in Not

05.04.2006 - von Herr Schwarz

"Handeln statt Mißhandeln", die Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter e.V. ist eine gemeinnützige und unabhängige Notruf-, Beratungs- und Informationsstelle für

  • - alte Menschen und deren Angehörige in der Altenarbeit,
  • - in der Gerontopsychiatrie und Geriatrie Tätige
  • - Behörden und kommunale Einrichtungen


  • Sie wurde 1997 mit Unterstützung der Bundesstadt Bonn eingerichtet. Schirmherrin ist die Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann.
    10 ehrenamtliche Mitarbeiter und ein hauptamtlicher (2/3 Stelle) sind derzeit mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten und Zeiten tätig.

    HsM hat in Deutschland eine Vorreiterstellung und Modellfunktion ähnlicher Einrichtungen. HsM gilt bundesweit als einer der ersten Ansprechpartner bei Fragen zur „Gewalt gegen alte Menschen“. Nicht zuletzt fördert diese Einrichtung auch die besondere Stellung der Bundesstadt Bonn in Deutschland und ihre Innovationen.
    Aufgrund des Rückgangs der finanziellen Unterstützung der Bundesstadt Bonn, der Bußgelder und der größeren Spenden bei Zunahme vieler kleinerer ist die vielfältige Arbeit von HsM jetzt gefährdet. Es droht die Kündigung des letzten Angestellten!
    Wir sind auf die Hilfe aller angewiesen, um weiterhin helfen zu können!

    Die Einzelfallhilfe ist der Schwerpunkt der Arbeit von HsM. Meist folgen einem ersten Anruf eine Reihe von Beratungsgesprächen zu Hause und in Institutionen. Oft wird HsM erst nach frustranen Erlebnissen durch Institutionen oder andere Anlaufstellen angefragt. Zu hören ist, dass bisher sich kaum einer Zeit für die Sorgen genommen hat oder sich für diese nicht zuständig fühlte.
    Grundlegende Anliegen von HsM sind:
  • - die gewaltfördernden Mängel der strukturellen Rahmenbedingungen in der Altenpflege, Gerontopsychiatrie und Geriatrie zu thematisieren und zu analysieren.
  • - nicht zu skandalisieren, sondern zu sensibilisieren
  • - Die Charta der Rechte für hilfe- und pflegebedürftige Menschen zu verbreiten und ihr zur Geltung zu verhelfen
  • - Präventiv tätig zu werden.
  • - Altersdiskriminierung, wo immer sie auftritt, aktiv zu bekämpfen


  • Die Ergebnisse fließen dabei in einen gesellschaftspolitischen Forderungskatalog ein, dessen konkrete Zielsetzung es ist, den Lebensraum älterer und hilfsbedürftiger Menschen lebenswerter und gewaltfreier zu gestalten. Dies schließt ausdrücklich die Gestaltung eines Arbeitsfeldes für die im Altenbereich Tätigen mit ein.

    30.000 Anrufe beim Notruftelefon und 2.100 Beratungsgespräche seit 1997 -8.400 Notrufe (2.250 Erstanrufe und 6.150 Mehrfachanrufe)
    - 21.600 Anrufe zu weiteren Fragestellungen, z.B. Vorsorgevollmacht, Betreuung, Vermittlung der Altenhilfe, Heimaufsicht, Therapeuten, lokale Anlaufstellen für Hilfen

    2.100 Beratungsgespräche seit 2000
    - 590 in der Beratungsstelle
    - 950 Haus- + Heim-/Klinikbesuche
    - 560 mit Dauerklienten
    In den Beratungsgesprächen wurde deutlich, wie sehr verwoben und destruktiv manche Familien aber auch institutionelle Beziehungen sein können, die in Gewalthandlungen münden. In vielfältiger Weise war es uns meist möglich, Abhilfe oder zumindest Verringerung von Missständen zu erreichen.

    Dem Grundsatz folgend „Hilfe vor Strafe“ werden nach Möglichkeit alle Beteiligten in die Krisenintervention- und Beratungsarbeit einbezogen. Wichtig dabei ist, den Betroffenen zu ermöglichen, in einer unbelasteten Atmosphäre über ihre Gewalterfahrung und deren Auswirkungen (z.B. Schmerz, Hilflosigkeit, Beschämung, Ängste und Rückzug) sprechen zu können und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Häufigste Gewaltformen waren: Vernachlässigung, seelische und körperliche Misshandlung, Freiheitseinschränkung und finanzielle Ausbeutung. Häufig treten nicht nur eine, sondern mehrere Gewaltformen gleichzeitig auf. Oft sind es Verkettungen von unzureichenden Hilfsmassnahmen, Trägheit von manchen Professionellen und Formen der Altersdiskriminierung.
    www.hsm-bonn.de
    Info-Tel.: 0228/636322(.), Notruf-Tel.: 0228/696868

    Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2603
    Quelle: Handeln statt Misshandeln

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