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WDR-Rundfunkrat: Gammelfleisch + Harald Schmidt

22.01.2007 - von Karin Junker+ Andere

Wer hätte das gedacht. Nach vier Monaten und zwei Wochen antwortet das Mitglied des WDR-Rundfunkrats auf unsere Beschwerde wegen der Verunglimpfung älterer Menschen in einer Sendung der Harald-Schmidt-Show. (Siehe dazu diese Webseite "Gammelfleisch".) Genau gesagt, Sie antwortet zwar, geht aber nicht inhaltlich auf die Beschwerde ein.
Der Brief ist voller Plastikwörter.

per Mail
22. Januar 2007
Sehr geehrte Frau Schweitzer,
heute komme ich auf Ihre an mich gerichtete E-Mail vom 7.September 2006 zur Sendung von Harald Schmidt am 6. September 2006 zurück, zu der Sie ja bereits eine Stellungnahme des stellvertretenden Leiter der Fernsehunterhaltung erhalten haben. Inzwischen konnte sich auch der Programmausschuss des WDR-Rundfunkrates damit befassen, der sich aufgrund sehr unterschiedlicher Betroffenheiten immer wieder mit Kritik an satirischen Beiträgen auseinandersetzen muss. Denn Satire ist eine Kunstform, die zuspitzt und polarisiert und so beim Publikum oft auf geteiltes Echo stößt.

Wir wollen das Thema Satire und deren Grenzen demnächst einmal ausführlich unter Einbeziehung der unterschiedlichen Standpunkte, somit auch Ihrer Eingabe, behandeln. Über das Ergebnis werden wir Sie gern unterrichten.

Wir hoffen, dass Sie nicht den Spaß an einem facettenreichen Fernsehprogramm verlieren, auch wenn Sie mal nicht darüber lachen können. Im Übrigen ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass ARD (und auch ZDF) zunehmend sehr seriöse Sendungen über den demographischen Wandel und eine alternde Gesellschaft bringen. Das sollte einen nach Ihrem Empfinden geschmacklosen Satz mehr als aufwiegen!

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Karin Junker

"Das kleine Online-Lexikon zum großen Latenight-Talker
Harald Schmidt von A bis Z, das auf der Webseite des WDR zu finden ist, macht aus dem Sataz von Harald Schmidt das Folgende:

"Gammelfleisch-Gag. Ein solcher hätte Schmidt den Kopf kosten können - wenn es nach dem Willen des "Büros gegen Altersdiskriminierung e.V." gegangen wäre. "Wir im Ersten, wir sagen nicht Gammelfleisch, wir sagen 50 plus", hatte Schmidt im September 2006 in seiner Sendung gesagt. Postwendend forderte die Senioreninitiative den damaligen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen und ARD-Programmdirektor Günter Struve auf, weitere Ausstrahlungen der Schmidt-Show zu stoppen. Auch der WDR-Rundfunkrat beschäftigte sich mit der Bitte der Senioren und sorgte in einem Antwortbrief für Aufklärung: "Satire ist eine Kunstform, die zuspitzt und polarisiert und so beim Publikum oft auf geteiltes Echo stößt."

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=1534
Quelle: Brief des WDR-Rundfunkrats Karin Junker

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