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Über 65Jährige dürfen Siemensgelände nicht betreten

Foto: H.S.

21.08.2020 - von G.W.T. + J.M.

Mein Mann ist seit 30 Jahren im Siemens-Sportverein SAM. Dort kann er aber kein Fitness-Training für sein Knie machen. Der Grund: Über 65 jährige dürfen den Siemens Standort wegen Corona nicht mehr betreten. Klare Altersdiskriminierung.

Mein Mann wird jetzt kündigen und andere Sportmöglichkeiten wahrnehmen.

Dazu schreibt Siemens Active München im Newsletter vom August 2020: "Wir sind weiterhin in intensiven Gesprächen mit Siemens um auch unseren Senioren die Teilnahme am Studio Active und Gebäude 90 zu ermöglichen.

Der Hintergrund ist, dass es eine Entscheidung von Siemens gibt, an allen Standorten in Deutschland nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Zugang zu erlauben.
Siemens ist sehr vorsichtig im Umgang mit der Corona Pandemie um Ansteckungen zu vermeiden.
Deswegen sind auch die allermeisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Home Office und der Standort wirkt sehr verwaist."

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Bei Ford Köln haben ebenfalls nur aktive MitarbeiterInnen Zugang zum Werksgelände gehabt. Ehemalige Mitarbeiter, selbst ranghohe, durfetn das Fordgelände nicht betreten, wenn sie über 65 Jahre alt waren. Begründung für diese Altersdiskriminierung war ebenfalls: Corona. Diese Regel wurde von den meisten Betroffenen nicht als vorsorglich empfunden, sondern als bevormundend, den Pensionären jedes Verantwortungsgefühl absprechend. Ford Köln jedenfalls hat die Regeln inzwischen geändert. Nun gelten folgende Regeln: Strenge Kontrolle am Tor mit Temperatur Messung, Datenerfassung Munschutz tragen , Abstand halten.

Jürgen Jentsch, Vorsitzender der Landesseniorenvertretung NRW schrieb am 22.4.2020: "Eine Einteilung in die Jungen, denen das Virus angeblich nur wenig anhaben kann, und die Alten, die krank und hoch gefährdet sind, schafft auf Dauer eine Situation, deren Konsequenzen ich mir nicht ausmalen möchte". Siehe: Link

Quelle: Mail an die Redaktion