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Kleinstrenterinnen sind gewohnt zu dienen + zu dulden

02.03.2006 - von Lisette Milde

Wie leicht es doch ist, die geringen Beträge der durch-
schnittlichen Altersrente (467 Euro) durch unbestimmte Zusatzeinkommen pauschal zu erklecklichen Alterseinkünften hochzurechnen, wenn man selbst
nicht davon betroffen ist, machte uns mal wieder das Institut der Deutschen Wirtschaft vor.

Besonders gut gelingt das der politischen "Institutselite", die selbst keine Beiträge in die Solidarkassen zahlt, die aber selbstgerecht festgelegt hat, was
´Leistung` und was ´Armut` ist.

Da von Kleinstrenten, überwiegend Frauen betroffen sind, müssen die Damen und Herren Politiker auch keine Gewissensbisse haben. Die eigenen Mütter werden ja kaum betroffen sein.

Die Frau an sich aber, ist im klaglosen Zurückstellen der persönlichen Bedürfnisse, im Laufe des unterhaltsabhängigen Lebens, schon Weltmeisterin geworden.

Und das sagt sie auch mit Stolz jeder/jedem, die/der es hören möchte.

Wenn wir Frauen schon sonst auf nichts stolz sein können, dann wohl wenigstens darauf, dass wir
gelernt haben zu dienen, zu sparen, zu dulden, zu trösten, zu pflegen, zu schweigen und zu beten.

Und nun wird ein Teil der so segensreich "abgesicherten" alten Frauen auch noch Steuern
entrichten, damit die aus dem Staatshaushalt Alimentierten, nicht gar so hohe Einbußen ihrer
Pensionen erleiden müssen.
Für die Altersrentnerinnen kann der Armutspegel ja beliebig nach unten abgesenkt werden.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger - 02.03.2006

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