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Campact und die Aktienrente

Foto: H.S.

08.02.2023 - von Hanne Schweitzer

Die französische Wirtschaftswissenschaftlerin Jézabel Couppey-Soubeyran: "Die Kapitaldeckung bei den Renten auszuweiten, bedeutet, das Gewicht der Finanzmärkte und ihre Instabilität zu erhöhen".

Campact hat eine Umfrage gestartet. Die Frage lautet: Sollten wir zur Aktienrente eine Kampagne starten?
Campact schreibt:

"Die FDP will Milliarden für die Rente in Aktien anlegen. An der Renten-Spekulation würden Banken und Versicherungen gewaltig verdienen – und unsere Renten hingen dann an Konzernprofiten: Nur solange die Aktien Gewinne machen, wäre genügend Geld für unsere Rente da. Das bestehende Rentensystem müssen wir dringend reformieren, doch die Aktienrente ist der falsche Weg. Wir wehren uns dagegen und fordern von Finanzminister Christian Lindner (FDP): Aktienrente stoppen!
Was denkst Du: Sollten wir dazu eine Kampagne starten?"

Diese besser nicht! Sie klärt nicht auf, sondern verdummt, und der Schwarze Peter ist falsch verteilt

Richtig ist:
Die Aktienrente wurde auf Vorschlag der FDP von der SPD, den Grünen und der FDP in den Koalitionsvertrag 2021-2025* aufgenommen. Alle drei Koalitionsparteien wollen also die Aktienrente.

Es findet keine
Renten-Spekulation statt. Spekuliert werden soll mit Steuergeldern und evtl. auch mit den Reserven der Rentenkasse. Daran würden Banken und Versicherungen gewaltig verdienen.

Unsere Renten hingen dann von Konzernprofiten ab.

Nur solange die Aktien Gewinne machen, wäre genug Geld für unsere Rente da. Aktien machen keine Gewinne. Es sind die MitarbeiterInnen von aktiennotierten Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften, welche von den Unternehmen als Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden können.

Dann wäre genügend Geld für unsere Rente da. Mit den schon für 2022 und nun für 2023 angekündigten 10 Milliarden Euro Steuergeldern soll ein Kapitalstock aufgebaut werden, den Lindner gerne in Zukunft mit 100 zusätzlichen Milliarden ausstatten würde, um mit den erhofften Erträgen aus den Aktien die teilweise Kapitaldeckung der Gesetzlichen Rentenversicherung bis Mitte der 2030er Jahre eventuell zu erreichen.

Das bestehende Rentensystem müssen wir dringend reformieren, wer ist "wir"? doch die Aktienrente ist der falsche Weg.

Wir wehren uns dagegen und fordern von
der Bundesregierung und Finanzminister Christian Lindner (FDP): Aktienrente stoppen!



* "Es wird keine Rentenkürzungen und keine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters geben. Um diese Zusage generationengerecht abzusichern, werden wir zur langfristigen Stabilisierung von Rentenniveau und Rentenbeitragssatz in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung einsteigen. Diese teilweise Kapitaldeckung soll als dauerhafter Fonds von einer unabhängigen öffentlich-rechtlichen Stelle professionell verwaltet werden und global anlegen. Dazu werden wir in einem ersten Schritt der Deutschen Rentenversicherung im Jahr 2022 aus Haushaltsmitteln einen Kapitalstock von 10 Milliarden Euro zuführen. Der kapitalgedeckte Teil der gesetzlichen Rente muss für das Kollektiv der Beitragszahler dauerhaft eigentumsgeschützt sein."

Quelle: Campact