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15.09.2025 - von Andreas Buderus
Gegenwärtig kursiert innerhalb emanzipatorischer und akademischer Milieus die Vorstellung, die anhaltende globale Eskalation von Kriegen, ökologischer Krise und geopolitischer Polarisierung markiere keine finale Krise des Kapitalismus, sondern lediglich eine brutalisierte Form seiner erfolgreichen Reorganisation auf neuer Basis (Digitalisierung, globales Krisenmanagement, multipolare Regulierung). Das ist gefährlich illusionär und verkennt die Tiefe der Krise, verwechselt chaotische Zersetzung mit »strategischer Reorganisation« – und klammert aus, was nicht ins Hoffnungsschema passt: die Eskalationslogik kapitalistischer Reproduktion, die strukturelle Ohnmacht bürgerlicher Steuerung – sowohl gesamtwirtschaftlich (Zusammenbruch der WTO) als auch politisch (Lähmung und Bedeutungsverlust der UNO, Faschisierung) – und das (aktuelle) Fehlen jeder relevanten international organisierten revolutionären Gegenmacht.
Schon einmal – im Vorfeld und nach Ausbruch des ersten imperialistischen Weltverteilungskrieges – stand die sozialistische Bewegung an einem historischen Punkt, an dem die imperialistische Eskalation von großen Teilen der Linken mitgetragen, verklärt oder verschwiegen wurde. Lenin antwortete darauf mit einer unerbittlichen Analyse und einer ebenso klaren strategischen Konsequenz: dem Bruch mit dem Opportunismus, der sich zum Sozialchauvinismus gewandelt hatte.¹ Heute ergibt sich die gleiche Notwendigkeit: gegen neue Kriege, neue Illusionen, neue Beschönigungen Klarheit zu schaffen.
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