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Rentengelder verspekuliert

13.08.2009 - von Ulrich Rosenbaum

Rentenskandal 150 Mio mit illegalen Spekulationen verloren. Streng vertrauliche Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses in Bonn. Dann kam`s raus: 150 Mio. Rentengelder wurden mit gesetzwidriger Spekulation verloren! So lief das ab: Laut Gesetz dürfen Rentengelder nicht länger als ein Jahr festgelegt werden - damit die Rentenkassen immer flüssig sind. Doch seit 1986 wurden Milliarden in langfristige Fonds gesteckt. 1990 insgesamt 4,3 Milliarden Mark. Kurzfristige Papiere brachten damals viel höhere Zinsen (gilt noch heute) als langfristige. Die Prüfer: Die Rentenversicherung (BFA, Knappschaft u. a.) hat "mit treuhänderisch verwalteten Versicherungsgeldern riskantere Anlagen vorgenommen, als der Gesetzgeber zugelassen hat."
Die BFA kaufte Papiere der Berliner Bank. Pikant: BFA-Chef Klaus Hoffmann und sein Nachfolger Herbert Rische saßen seit 1987 im Beirat der Bank.
Bank-Beiräte kassieren üblicherweise ab 5000 Mark im Jahr. Rische war gestern vom Ausschuß vorgeladen worden. Er weigerte sich, den Beirats-Posten niederzulegen. Ein Knappschafts-Direktor, der im Aufsichtsrat einer bayerischen Bank saß, gab dagegen auf.
Bundesarbeitsminister Norbert Blüm hatte - was die Rechnungsprüfer ausdrücklich rügen - sowohl die Geldanlagen als auch die Bank-Nebentätigkeiten gebilligt. Blüms Sprecher gestern zu den Vorwürfen: "Wir bewerten das nicht".

Dieser Artikel von Ulrich Rosenbaum belegt den selbstherrlichen Umgang mit den Geldern aus der Rentenkasse, die ja angeblich so leer sind, weil die Alten immer mehr werden und auch noch länger leben. Lisette Milde herzlichen Dank für diesen Fund in ihrem privaten Archiv!

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=1787
Quelle: Bildzeitung, 5.3.1993

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