Griechenland - 26.09.2012 - von H.S.
Generalstreik am 26.9.2012
Die Gewerkschaften rechnen mit weiteren Kürzungen von Löhnen und Renten zwischen sechs und 20 Prozent. Seit drei Jahren sind die Löhne bereits um 1/3 gesunken. Behörden, Banken, Schulen blieben geschlossen. Züge und Schiffe fuhren nicht. Auch der Flugverkehr wurde bestreikt. In Athen beteiligten sich 50.000 Demonstranten an einem Protestmarsch zum Parlament. "Wir werden uns der Troika nicht fügen", riefen sie.
Am gleichen Tag einigte sich die Regierungskoaliton auf weitere Kürzungen von ca. 11.5 Milliarden Euro in den nächsten zwei Jahren. Was für die Griechen weitere Kürzungen ihrer Renten und Gehälter bedeuten dürften. Die Gehälter der Polizisten in Griechenland will die Regierung um 20 Prozent auf 600 Euro pro Monat kürzen. Damit nicht genug. Die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds möchte in Griechenland die Sechs-Tage Woche einführen, die Arbeitszeiten flexibilisieren, die Sozialbeiträge der ArbeitGEBER senken, die Kontrollsysteme bei den Arbeitsämtern verschärfen.
24.9.2012
Erst am Montag protestierten die Journalisten gegen Lohn- und Honorarkürzungen von 25 %. Alternative: Kündigung.
[b 5.9.2012[/b] Es demonstrierten Polizisten, Richter, Staatsanwälte und Krankenhausärzte, denn geplant sind Gehaltkürzungen von 25 Prozent und weitere Einsparungen. Die Lehrergewerkschaft kündigte einen Streik für den 12. September an und will an diesem Tag keine Prüfungen abnehmen.
Zuvor hatte sich EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) für Sonderwirtschaftszonen in Griechenland ausgesprochen - inclusive Investitionszulagen für Unternehmen.
Am 4.9.2012 haben Hunderte Rentner in Athen vor dem Gesundheitsministerium protestiert, nachdem Millionen Mitglieder der größten griechischen Krankenkasse EOPYY die Medikamente in den Apotheken selbst bezahlen sollen. Auch viele Ärzte verlangen inzwischen Barzahlung von den PatientInnen, die sich dann das Geld bei den Krankenkassen wiederholen sollen. Der Gesundheitsminister Anderas Lykourentzos beschimpfte die Rentner als "Schufte". Daraufhin drangen diese ins Ministerium ein und besetzten zeitweilig sein Büro.
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