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Berlin: Wer nicht feiert, hat verloren

09.05.2015

Die Bilanz des Zweiten Weltkrieges ist eine Bilanz des Schreckens. Mehr als 60 Millionen Menschen starben bei Kampfhandlungen, durch Repressalien, Massenvernichtungsaktionen und Kriegseinwirkungen. Von den 18 Millionen Menschen, die das Naziregime in Konzentrationslager verbrachte, wurden elf Millionen ermordet oder durch Arbeit vernichtet. Unfassbar der industrielle Massenmord an sechs Millionen europäischer Jüdinnen und Juden, die – wie auch Sinti und Roma – dem Rassengenozid zum Opfer fielen. In Deutschland mussten fast acht Millionen und in Japan über zwei Millionen Menschen aus den eroberten Ländern Zwangsarbeit leisten. China zahlte mit 10-15 Millionen, Polen mit sechs Millionen, Jugoslawien mit 1,5 Millionen, Frankreich mit etwa 700.000, die USA und Großbritannien mit jeweils ca. 400.000 und Italien mit 500.000 Toten ebenfalls einen hohen Blutzoll.

Im April 1945 war der Krieg an seinen Ausgangspunkt zurückgekehrt. In Berlin waren mit der „Machtergreifung“ im Januar 1933 die Weichen für die „Neuordnung Europas“ gestellt worden. Von hier aus wollte sich ein “Tausendjähriges Reich” über die versklavten Völker erheben. Dem Terror nach innen folgte der Terror nach außen. Die Revision des Versailler Vertrages war das Vorspiel zur Eroberung von „Lebensraum“ und Rohstoffquellen, die den planmäßigen Völkermord einschloss. In Berlin befanden sich die Kommandozentralen des verbrecherischen Naziregimes.

Der 8. Mai 1945 markiert das Ende der nazistischen Diktatur. Für Millionen von KZ-Häftlingen, Zwangsarbeiter_innen, Widerstandskämpfer_innen, Sinti und Roma, politischen Gegnern und sonstigen „Feinden“ war die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung. Während in der DDR der 8. Mai als Tag der Befreiung vom Faschismus gefeiert wurde, blieb er für die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft eher ein unbequemes Datum.

Obwohl das besiegte Deutschland bereits am Abend des 8. Mai 1945 gegenüber den Truppen der Sowjetunion kapitulierte, wurde die Siegesmeldung erst einige Stunden später, um 2.10 Uhr morgens über Radio Moskau bekannt gegeben. Zusammen mit der Meldung von der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches erklärte das Präsidium des Obersten Sowjet den 9. Mai zum landesweiten arbeitsfreien Feiertag zu Ehren des Sieges über Nazideutschland. Seitdem wird der 9. Mai in vielen Ländern der ehemaligen Sowjetunion als „Tag des Sieges“ gefeiert.Als in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst vor den Vertretern der Streitkräfte der Anti-Hitler-Koalition die Vertreter des Oberkommandos der deutschen Wehrmacht die offizielle Urkunde über die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet hatten, war ein verbrecherisches System zerschlagen worden, dessen Weltherrschaftspläne, Herrschaftspraxis und Rassenwahn die menschliche Zivilisation generell in Frage gestellt hatten.

Der Sieg über den deutschen Faschismus und die Befreiung Europas bleiben eine Leistung aller Verbündeten in der Anti-Hitler-Koalition. Die Bedrohung führte Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung und Menschen unterschiedlichster Weltanschauung und politischer Orientierung zusammen. An der Seite der Streitkräfte der Anti-Hitler-Koalition kämpften Partisanen_innen und Widerstandskämpfer_innen in allen okkupierten Gebieten für die Freiheit ihrer Länder. Deutsche Antifaschist_innen reihten sich ebenfalls in die Armeen der Anti-Hitler-Koalition und in die Partisanen- und Widerstandsgruppen ein. Nicht vergessen werden dürfen die mutigen Frauen und Männer, die aus den unterschiedlichsten Motiven unter ständiger Lebensgefahr im Deutschen Reich Widerstand gegen das Naziregime leisteten.

Die Hauptlast im Kampf gegen Nazi-Deutschland trug jedoch die Sowjetunion. Sie hatte den entscheidenden Anteil am Sieg. Die Ostfront war die Hauptfront des Zweiten Weltkrieges. Lange bevor endlich die zweite Front eröffnet wurde, hatten sowjetische Soldat_innen den Feind vor Moskau gestoppt, in Stalingrad und im Kursker Bogen die Wende des Krieges erzwungen. Der Preis für diese Leistung war hoch. Mit über 30 Millionen Menschen hatte die Sowjetunion die mit Abstand größten Verluste zu beklagen. Über 8 Millionen sowjetische Soldat_innen ließen dafür an der Front ihr Leben. Mehr als 26 Millionen Zivilpersonen wurden getötet oder starben unter den unmittelbaren Kriegseinwirkungen. Der deutsche Aggressor hinterließ eine Spur der „verbrannten Erde“: 1.710 Städte und 70.000 Dörfer, 31.800 Industriebetriebe, 13.000 Brücken und 65.000 Kilometer Eisenbahnnetz zerstört, gesprengt oder niedergebrannt.

9. Mai 10.00 Uhr/11.30 Uhr Kranzniederlegung Parkfriedhof Marzahn Gedenkstätte an der Brodauer Straße
Organisiert von: BVV- Mahrzahn Hellersdorf/ VVN-BdA

9. Mai 11.30 Antifaschistische Fahrradtour zum Museum Karlshorst - 14:00 Uhr – Führung im Deutsch-Russischem Museum Karlshorst, Zwieseler Straße 4
- Treffpunkt für Mahrzahn: Mahnmal für das “Arbeitserziehungslager Wuhlheide” (S-Bhf. Raoul-Wallenberg-Straße)
- Für Lichtenberg: Frankfurter Allee/Gürtelstraße (S-Bhf. Frankfurter Allee)
Organisiert von: Antifa Hohenschönhausen, (www.ah.antifa.de // FB > Antifa Infoportal Lichtenberg)

9. Mai (Tag des Sieges) 11.00-22.00 Parkplatz am Rosengarten, Puschkinallee, gegenüber dem Eingang zum Ehrenmal Treptow Park
9. Mai – Tag des Sieges über den deutschen Faschismus:
Wer nicht feiert, hat verloren! Volksfest zum 70. Jahrestag des Sieges über den deutschen Faschismus, mit Musik und Kultur auf der Bühne, Zeitzeuginnen, Ausstellungen, russischer Küche, Grill, Kaffee und Kuchen, Kwas, Bier und Wodka für die Großen, Hüpfburg und Spielen für die Kleinen sowie Informations- und Bücherständen, Führungen zum Sowjetischen Ehrenmal.
Organisiert von: BO 8. Mai der Berliner VVN-BdA,Antifaschistische Initiative Moabit (AIM), Autonome Antifa Berlin (A2B), Für eine linke Strömung(FelS), Organisiert in der Interventionistischen Linken (IL), Kollektiv Zielona Gora e.V. Link

Link: 9. MAI Tag des Sieges
Quelle: vvn-bda