Hausarzt soll Galgen mitbringen

10.01.2007 - von Amalie Klein

Bundesministerium für Gesundheit
Friedrich Strasse 108-110
Berlin

Sehr geehrte Frau Schmidt,

warum werden kranke Menschen damit bestraft, dass sie Medikamente, die sie brauchen, nicht mehr verschrieben bekommen?

Mein Ehemann ist schwer krank und hat immer Tebonin oder Gingium bekommen. Das sollen wir jetzt selbst bezahlen.

Bitte ersparen Sie mir an dieser Stelle das Schlagwort "Eigenverantwortung". Die haben wir unser ganzes Leben praktiziert.

Wie Sie wissen, zahlen wir als Bezieher von Betriebsrenten einen hohen Beitrag für die Kranken- und Pflegekasse zusätzlich. Ausserdem zahlen wir sehr viele Medikamenten-Vorauszahlungen, auch "Befreiung" genannt.

Was hat Ihr Ministerium eigentlich mit alten und/oder kranken Menschen noch vor? Ich denke, Sie und Ihre Politikerkollegen haben die Achtung vor den Kranken und Alten verloren, sonst habe ich keine Erklärung für Ihr diskriminierendes Handeln.

Untersuchungen, die nötig sind, werden nicht mehr gemacht, es sei denn, man hat das Scheckbuch gleich dabei.

Mit dieser Not und solchen Sorgen hat ein Politiker nichts zu tun. Es betrifft ihn ja nicht, auch wenn jeder Minister schwört, dass er Schaden vom Volk abwenden will.
Wir Patienten können es nicht mehr ertragen, wenn wir immer wieder
zu hören bekommen, was dem Hausarzt alles nicht mehr vergütet wird.
Aber auch die, die Alte und Kranke so kläglich behandeln, müssen sich einmal für Ihr Verhalten verantworten - an anderer Stelle, und dann möchte ich nicht in deren Haut stecken.

Habe heute dem Hausarzt meines Mannes gesagt, er solle beim nächsten Hausbesuch einen Galgen mitbringen, dann könnten wir uns aufhängen.

Mit freundlichen Grüssen

Quelle: Mail an das Büro gg. Altersdiskriminierung