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Firmendefizite beim Recruitung

13.07.2009 - von VIelfalt Ungleich Besser

Bundesdeutsche Unternehmen haben bisher die Trends auf dem Arbeitsmakt verschlafen. „Deutsche Unternehmen hinken ihren internationalen Wettbewerbern hinterher“, so Michael Stuber, Chef von Ungleich Besser Diversity Consulting. Folge: Im Wettbewerb um gute Fach- und Führungskräfte könnten sie den Anschluss verlieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Kölner Unternehmensberatung Ungleich Besser.

Untersucht wurde die Onlinerekrutierung von 30 Top-Unternehmen in den 6 Schlüsselbranchen Energie, Handel, Maschinenbau, ITK, Transport/Logistik und Pharma. Zwischen diesen Branchen herrschen große Unterschiede. So schneidet vor allem der Bereich Maschinen- und Anlagenbau, der auf hochqualifizierten Nachwuchs angewiesen ist, schlecht ab: keines der untersuchten Unternehmen verwendete die Begriffe Vielfalt, Diversity oder Chancengleichheit.

Die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ hat dagegen keinen Einfluss auf die Berücksichtigung von Diversity im Recruiting. Die Auswertung des verwendeten Bildmaterials zeigt, dass die Hälfte der Unternehmen (56 %) die Geschlechter-Vielfalt des Arbeitsmarktes abbilden. Dies erfolgt jedoch unabhängig von ihrem Commitment für Diversity. Internationale Vielfalt zeigt sich im Recruiting und Employer Branding kaum: Durchschnittlich 20% der Unternehmen verwenden multi-kulturelles Bildmaterial.

„Die Wirtschaft der Zukunft ist international – die deutsche Arbeitswelt ist es noch nicht“, auf diese Formel bringt Stuber die Studienergebnisse. Er warnt, dass der Wirtschaft in Deutschland daraus Nachteile entstehen. Immerhin zeigen die Analysen, dass Englischkenntnisse (70 %) und interkulturelle Erfahrungen (37 %) aktiv nachgefragt werden. Laut Studie zeigt dies, dass deutsche Unternehmen zumindest ein Bewusstsein für die jetzt und in Zukunft benötigten Qualifikationen entwickelt haben und dies nach und nach in ihrer Personalstrategie umsetzen.

Zur Studie: Vorgehensweise - Die vorliegende Studie untersucht die Karriere-Websites von 30 Unter-nehmen in sechs Schlüsselbranchen auf die explizite oder implizite Berücksichtigung von Diversity mittels einer quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse. Die Fragestellung konzentrierte sich auf die Verwendung von den Begriffen Diversity, Vielfalt und Chancengleichheit. Das verwendete Bildmaterial wurde auf die Darstellung von kultureller Vielfalt und Chancengleichheit der Geschlechter untersucht.

Die Analyseergebnisse zeigen, dass nur rund 50 Prozent der größten Unternehmen im Recruitment die Themen Vielfalt oder Chancengleichheit berücksichtigen. Das belegt, dass sich die Arbeitgeber – trotz bereits spürbarer Nachwuchssorgen – nicht am Arbeitsmarkt orientieren. „Selbst führende Unternehmen in Schlüsselbranchen schöpfen den Talentpool nicht voll aus“ kritisiert der Personal-Experte Michael Stuber, der seit über 12 Jahren internationale Blue Chips berät.

Anfragen wg. des vollständigen Studienberichts mit einer detaillierten Darstellung der Ergebnisse, zahlreichen Graphiken und Empfehlungen an: Email: kommunikation@ungleich-besser.de


Siehe dazu auch:
Auswertung FAZ Stellenangebote durch das Büro gegen Altersdiskriminierung
zum 01.05.2007
Link
zum 01.05.2006
Link
zum 01.05.2005 Link
zum 01.05.2004
Link

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=3051
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung

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